Nach einem Feuer in einer psychiatrischen Klinik in Russland war zunächst von zahlreichen Vermissten die Rede. Jetzt ist klar, dass mindestens 37 Personen in den Flammen ums Leben gekommen sind. Darunter viele Patienten und eine Krankenschwester, die versucht hatte, die größtenteils bettlägrigen Menschen aus dem brennenden Gebäude zu retten. Mindestens 23 Menschen überlebten.
Der Brand in dem Heim bei Malaja Wischera, etwa 500 Kilometer nordwestlich von Moskau, brach aus, als die meisten Patienten und Angestellten schliefen. "Möglicherweise hat ein Patient im Bett geraucht und das Feuer damit ausgelöst", sagte Gebietsgouverneur Sergej Mitin. Zum Zeitpunkt des Brandes hätten sich knapp 60 Patienten und ein Pfleger in dem flachen Holzgebäude aufgehalten. Feuerwehr und Rettungskräfte seien innerhalb weniger Minuten mit einem Großaufgebot vor Ort gewesen.
"Das Heim beherbergt Schwerkranke, das hat die Evakuierung des Hauses kompliziert", sagte Mitin am Morgen und sprach die Hoffnung aus, einige Patienten könnten durch unvergitterte Fenster geflüchtet sein und sich noch in einem nahen Wald versteckt halten.
Alexander Starostin von der Feuerwehrzentrale sagte, das Gebäude sei nur unzureichend gegen einen Brand gesichert gewesen. Die Behörden hätten mehrfach Mängel beklagt und einen Umzug in eine moderne Klinik empfohlen. Regierungschef Dmitri Medwedew entsandte einen Experten zum Unglücksort.
Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften sind eine der häufigsten Ursachen für Brände in Russland. Erst im April sind bei einem Feuer in einer Klinik bei Moskau 38 Menschen ums Leben gekommen. Medienberichten zufolge starben damals auch deshalb so viele Menschen, weil die Patienten unter dem Einfluss starker Beruhigungsmittel standen, ihre Fenster vergittert waren und die Feuerwehr erst nach einer Stunde eintraf.