Unglück in Mexiko:Acht Kinder nach Erdrutsch vermisst

Der Erdrutsch im Südwesten Mexikos ist weniger folgenschwer verlaufen als zunächst befürchtet. Bislang wurden kein Todesopfer gefunden. Acht Kinder und drei Erwachsene sind aber noch verschollen.

Gute Nachrichten aus Mexiko: Der Erdrutsch im Südwesten Mexikos ist weniger folgenschwer verlaufen als zunächst befürchtet. Nach offiziellen Angaben der mexikanischen Regierung ist bei dem Erdrutsch im Bundesstaat Oaxaca niemand ums Leben gekommen. Bisher hätten Rettungsarbeiter und Soldaten jedenfalls keine Opfer gefunden, sagte Innenminister Francisco Blake am Dienstagabend.

Viele Vermisste nach Erdrutsch in Mexiko

Dieser Hochwasser führende Fluss hat die Rettungsarbeiten behindert: Er versperrte den Weg in die vom Erdrutsch verschüttete Gegend. 

(Foto: dpa)

Es würden jedoch noch elf Menschen vermisst, darunter acht Kinder. Der Gouverneur des Bundesstaates Oaxaca, Ulises Ruiz, hatte zunächst von bis zu 600 möglichen Toten gesprochen, diese Angaben später auf vier Opfer revidiert. Nur vier Häuser seien von der Erdlawine verschüttet und mehrere weitere lediglich beschädigt worden. Zuvor hatte Ruiz von 300 verschütteten Häusern mit möglicherweise 600 Toten gesprochen. Die Schlammmassen waren am frühen Dienstagmorgen über die Ortschaft Santa Maria Tlahuitoltepec hereingebrochen.

Blake berichtete, die neuesten Angaben stammten von Einheiten der Streitkräfte, die wegen zerstörter Straßen als erste zu Fuß in das Unglücksgebiet 70 Kilometer östlich Von Oaxaca marschiert waren. Auch Präsident Felipe Calderón teilte am Abend mit, das Ausmaß des Unglücks sei weniger schlimm als zuvor befürchtet.

Tagelanger heftiger Regen hatte den Boden in den Bergen rund um den 9000 Einwohner zählenden Ort aufgeweicht. Die Regierung schickte Polizisten, Marine-Infanteristen und Soldaten in das Unglücksgebiet, das etwa vier Stunden Fahrt von Oaxaca de Juárez entfernt liegt. der bei Touristen beliebten Hauptstadt des Bundesstaates. Die Rettungskräfte wurden allerdings durch das anhaltend schlechte Wetter behindert.

Das Unglücksgebiet mit der Stadt Santa María Tlahuitolepec liegt im Gebirge der Sierra Madre Occidente in über 2000 Meter Höhe. Wegen zahlreicher weiterer Bergrutsche und einer zerstörten Straßenbrücke war die Zufahrt in das unwegsame Gebiet zunächst versperrt. Auch Regierungshubschrauber konnten wegen schlechter Wetterbedingungen nicht in Tlahuitoltepec landen. Am Nachmittag traf eine erste Einheit der Streitkräfte am Unglücksort ein.

Zuletzt hat die Tropenstürme "Karl" und "Matthew" viele Gebiete der Region überflutet und in den Bergen zahlreiche Bergrutsche verursacht. In diesem Jahr sind in der im Mai beginnenden Regenzeit in Mittelamerika und Mexiko rund 400 Menschen ums Leben gekommen. Allein in Nicaragua seien in den vergangenen Tagen 54 Menschen umgekommen, teilten die dortigen Behörden am Dienstag mit. Dort und in El Salvador gaben die Behörden landesweit Regenalarm heraus.

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