Argentinien und Indien:Mindestens 20 Menschen sterben bei Zugunglücken

Schweres Zugunglück in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires: Mindestens elf Menschen wurden getötet, 200 weitere verletzt, als ein Zug einen Autobus rammte und mit einem zweiten Zug zusammenprallte. In Indien kamen bei der Kollision zweier Züge neun Menschen ums Leben.

Bei einem der schwersten Zugunglücke der vergangenen Jahre in Argentinien sind mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. 212 Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt, als im Berufsverkehr im Vorort Flores im Südwesten von Buenos Aires zwei Züge und ein Autobus zusammenstießen. Möglicherweise hatte der Busfahrer ein Haltesignal missachtet.

TRAIN RUN OVER A BUS AND LEFT 7 PEOPLE KILLED AND 162 INJURED IN

Die meisten Menschen kamen in diesem völlig zerstörten Bus ums Leben, den ein Zug in Buenos Aires gegen den Bahnsteig gequetscht hatte.

(Foto: dpa)

Nach Angaben eines Bahnsprechers stieß ein vom Bahnhof Flores abfahrender Zug der Linie Sarmiento mit einem Bus zusammen und drückte ihn gegen einen Bahnsteig. Daraufhin entgleiste der Zug und kippte auf die Seite, ein entgegenkommender Zug fuhr auf die liegenden Waggons auf. Demnach missachtete der Busfahrer ein Signal an einem Bahnübergang und passierte diesen trotz bereits heruntergelassener Schranken. Die Polizei wollte diese Angaben zunächst nicht bestätigen.

Sieben Menschen sterben noch am Unfallort

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden 214 Verletzte in 13 Krankenhäuser gebracht. Sieben Menschen starben noch am Unfallort. Mindestens acht der Todesopfer waren Passagiere des Busses, bei einem Opfer stand dies zunächst nicht fest. Nach Angaben eines Sprechers der Rettungskräfte waren unter den Verletzten "etwa 20 bis 30 Schwerverletzte".

"Ich habe einen ohrenbetäubenden Lärm gehört, dann habe ich den vom Zug eingekeilten Bus gesehen", sagte ein Zeitungsverkäufer der Nachrichtenagentur AFP. "Die Menschen sind voller Angst aus den Waggons gekommen. Sie sind in alle Richtungen gerannt."

Viele Bahnübergänge statt Tunnel

Die Zuglinie Sarmiento verbindet den Bahnhof Once im Stadtzentrum von Buenos Aires mit den westlichen Vororten der Hauptstadt. An keiner Linie in Buenos Aires gibt es mehr Bahnübergänge. Bauarbeiten für die unterirdische Verlegung der Unglücks-Bahnlinie über 32 Kilometer sollen noch im Jahr 2011 nach mehreren Jahren Verzögerung starten. Der hierzu notwendige Tunnelbohrer war am Montag im Hafen Zárate, 60 Kilometer nördlich von Buenos Aires, ausgeladen worden.

Im Februar waren vier Menschen ums Leben gekommen und 120 verletzt worden, als zwei Züge in Junín 230 Kilometer nördlich von Buenos Aires zusammengestoßen waren. Im März 2008 starben 18 Menschen, als ein Zug in der Stadt Dolores 212 Kilometer südlich der Hauptstadt auf einen Reisebus aufprallte.

Bei Zugunglück in Indien sterben mindestens sieben Menschen

Ebenfalls bei einem Zugunglück sind im Süden Indiens neun Menschen gestorben. Dutzende weitere Passagiere seien verletzt worden, teilte die Polizei mit. Rund 80 Kilometer südwestlich der Provinzhauptstadt Chennai sei ein Zug mit einem vor einem Bahnsignal wartenden Zug kollidiert, sagte ein Polizeisprecher. Dabei seien drei Waggons entgleist. Mindestens 80 Verletzte seien von den Rettungskräften in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht worden. Nach Angaben eines Abgeordneten könnte die Zahl der Toten auf bis zu 15 steigen. Die Bergung der Opfer werde von starkem Regen erschwert, berichtete die Nachrichtenagentur Press Trust of India.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: