Unglück:Brennender Öltanker vor chinesischer Küste gesunken

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  • Der seit einer Woche vor der chinesischen Küste brennende Öltanker ist offenbar gesunken.
  • Die Behörden vermuten, dass alle 32 Crew-Mitglieder tot sind.
  • Das Schiff war auf See mit einem chinesischen Frachter kollidiert und hatte Feuer gefangen.

Der seit mehr als einer Woche im Ostchinesischen Meer brennende iranische Öltanker ist nach einem Bericht des chinesischen Staatsfernsehens gesunken. Mittlerweile befinde er sich in einem Gebiet, das zu Japan gehöre, berichtete der Fernsehsender am Sonntag. Der Tanker "Sanchi" war am vergangenen Wochenende 300 Kilometer vor der chinesischen Küste mit einem Getreidefrachter kollidiert und in Flammen aufgegangen. Immer wieder kam es an Bord zu Explosionen.

Am Samstag hatte ein chinesisches Rettungsteam zwei Leichen an Deck entdeckt. Insgesamt waren 32 Seeleute an Bord gewesen, 30 Iraner und 2 Kambodschaner. Das iranische Transportministerium bestätigte schon den Tod aller iranischen Seeleute auf dem Tanker. Das Ministerium hatte noch gehofft Überlebende zu finden, musste diese Hoffnung aber aufgeben, sagte Vizeminister Mohamed Rastad am Sonntag. Außerdem sei es unwahrscheinlich, dass die Leichen von den Seeleuten geborgen werden könnten, weil das Schiff gesunken sei. Die Leiche eines Iraner war diese Woche gefunden worden.

Seit der Kollision hatte die "Sanchi" Ladung verloren. Der Tanker transportierte rund eine Million Barrel Ölkondensat, ein flüssiges und leicht flüchtiges Erdölprodukt. Bei Berührung mit Wasser verdunstet es sehr schnell, das entstehende Gas ist hochexplosiv und giftig.

Die Einsatzkräfte waren den Angaben zufolge rund 30 Minuten an Bord des Schiffes und stellten dabei Videoaufnahmen und Daten sicher. In die Unterkünfte der Besatzung hätten sie aufgrund der hohen Temperaturen auf dem noch immer in Flammen stehenden Tanker nicht gelangen können. Die Ursache für den Zusammenstoß ist bisher unklar.

Der 274 Meter lange Öltanker "Sanchi" fuhr nach Angaben des Verkehrsministeriums in Peking unter der Flagge Panamas und war auf dem Weg nach Südkorea. Wie das iranische Ölministerium mitteilte, gehört der Tanker einem staatlichen Unternehmen, das die iranischen Öltanker betreibt. Das Schiff und seine Ladung seien versichert. Bei dem zweiten Schiff handelte es sich nach Angaben der chinesischen Behörden um den Frachter "CF Crystal", der unter der Flagge Hongkongs fährt. Er hat demnach 64 000 Tonnen Getreide geladen.

© SZ.de/AFP/AP/bix/sry - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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