Unglück auf Pariser Flughafen:Terminal-Dach begräbt Reisende

Auf dem Pariser Flughafen Charles-de-Gaulle ist am Sonntagmorgen die Gewölbedecke eines neuen Terminals eingestürzt. Mindestens fünf Menschen kamen ums Leben. Drei Sicherheitskräfte wurden verletzt.

Nach neuen Angaben der Feuerwehr sind bei dem Unglück auf dem Pariser Flughafen Roissy Charles-de-Gaulle fünf Menschen getötet worden. Zuvor war von sechs Toten berichtet worden.

Unglück auf Pariser Flughafen: Rettungskräfte am Unglücksort.

Rettungskräfte am Unglücksort.

(Foto: Foto: ap)

Eine größere Katastrophe konnte verhindert werden, weil kurz vor dem Einsturz gegen 7 Uhr Risse in der Konstruktion entdeckt worden waren und die herbeigerufenen Wachleute sofort eine Sicherheitszone einrichteten. Außerdem waren um diese Uhrzeit erst wenige Passagiere unterwegs.

Mehrere Tonnen schwere Trümmerteile aus Beton, Stahl und Glas bedeckten eine Fläche von etwa 50 mal 30 Metern im Wartebereich des erst vor elf Monaten eröffneten Terminals 2E.

Die Abfertigungshalle wurde nach dem Einsturz sofort geräumt. Bergungstrupps nahmen mit Suchhunden ihre Arbeit auf. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren gerade zwei Air-France-Maschinen aus New York und Johannesburg gelandet, ein Flug nach Prag startete.

Innenminister Dominique de Villepin und Verkehrsminister Gilles de Robien besuchten die Unglücksstelle in Roissy im Norden der französischen Hauptstadt. Präsident Jacques Chirac sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Über die Identität der Toten lagen zunächst keine Angaben vor. Chirac kündigte eine Untersuchung an, um so schnell wie möglich die Ursache des Unglücks herauszufinden.

Die neue Abfertigungshalle nahm am 25. Juni vergangenen Jahres ihren Betrieb auf. Terminal 2E sei damals als Prestige-Objekt des schnell wachsenden Flughafens Roissy-Charles de Gaulle gefeiert worden, sagte der Präsident der Flughafenverwaltung, Pierre Graff.

Ursprünglich sollte die Halle mit ihrer Dachgewölbekonstruktion aus Beton, Stahl und Glas schon am 1. April eröffnet werden. Bei den Bauarbeiten war es jedoch mehrfach zu Verzögerungen gekommen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: