Als Windsor hat man es gerade nicht leicht, mediale Aufmerksamkeit zu bekommen - bei dieser Konkurrenz. Da gibt es die schöne Neu-Herzogin Catherine, die die Titelseiten einschlägiger Promi-Magazine allein mit ihren stilvollen Outfits und ihrem gewinnenden Lächeln sicher hat. Und natürlich Harry, den doch nicht so geläuterten Party-Prinzen, der sein hochwohlgeborenes Hinterteil freimütig zeigt - und sich dabei erwischen lässt.
Vor dem Hintergrund solcher Skandale geht ein Royal, der sich an einem Wolkenkratzer abseilt, fast unter. Und dabei handelt es sich beim betreffenden Mitglied der Königsfamilie immerhin um Prinz Andrew, den zweitältesten Sohn der Queen. Und bei dem Hochhaus um "The Shard", die Scherbe - das mit 310 Metern höchste Gebäude Westeuropas.
In einer spektakulären Aktion, die Geld für eine Wohltätigkeitsorganisation einbringen soll, ließ sich der 52-Jährige am Montag 67 Stockwerke an der Glasfassade des Londoner Wolkenkratzers herab. Begonnen hatte er den gefährlichen Abstieg in der 87. Etage. Erst 250 Meter tiefer, im 20. Stock, bekam er wieder festen Boden unter den Füßen.
"Das Schlimmste ist, wenn man hochsteigt"
Zwischendrin hing der Prinz etwa eine Stunde lang am Seil. Am schlimmsten seien jedoch die Momente kurz vor dem Abstieg, sagte der Ex-Mann von Sarah "Fergie" Ferguson nach dem nervenaufreibenden Charity-Event. "Dann wird einem bewusst, was man tut." Insgesamt wollten sich im Lauf des Tages etwa 40 Menschen - darunter auch Ffion Hague, die Ehefrau des britischen Außenministers William Hague - von dem Gebäude abseilen.
Die Aktion des Prinzen soll insgesamt eine Million Pfund (etwa 1,25 Millionen Euro) für die Hilfsorganisationen "The Outward Bound Trust" und den "Royal Marines Charitable Trust Fund" bringen. Der Outward Bound Trust fördert die Bildung von Kindern und Jugendlichen in der Natur. Der Royal Marines Charitable Trust Fund kümmert sich unter anderem um verwundete Soldaten.
Die Außenarbeiten an "The Shard" waren erst vor wenigen Wochen abgeschlossen worden, der Innenausbau fehlt noch. In dem Wolkenkratzer an der London Bridge sollen künftig Büros, Luxuswohnungen sowie Hotels und Restaurants untergebracht werden.