Süddeutsche Zeitung

Nordhessen:Autofahrer fährt in Kindergruppe - Mädchen stirbt

Zwei weitere Schülerinnen wurden bei dem Unfall schwer verletzt. Die Kinder waren gerade auf dem Weg zur Grundschule.

Vor einer Kindertagesstätte im Norden Hessens ist am Freitag eine Schülerin von einem Auto erfasst und getötet worden. Zwei weitere Mädchen wurden schwer verletzt. Der 30 Jahre alte Fahrer erlitt ebenfalls schwere Verletzungen, wie die Polizei in Eschwege mitteilte.

Der Mann war in Witzenhausen im Werra-Meißner-Kreis aus zunächst ungeklärter Ursache mit seinem Kleinwagen in eine Gruppe von Kindern gefahren, die gerade auf dem Weg zu ihrer Grundschule waren. Die Polizei ging von einem Unfall aus. Man habe leider "die traurige Gewissheit aus einem Krankenhaus, dass eines der bei dem Unfall verletzten Kinder seinen schweren Verletzungen erlegen ist", sagte ein Polizeisprecher am Freitagnachmittag. Die beiden anderen Kinder befänden sich weiterhin in ärztlicher Versorgung: "Nach aktuellem Stand sind die Verletzungen dieser beiden Kinder zwar schwer, jedoch nicht lebensbedrohlich."

Den Ermittlungen zufolge war der Mann kurz vor einer Unterführung mit seinem Wagen nach rechts von der Straße abgekommen. Er saß allein in dem Auto. Er überfuhr einen breiten Gehweg und erfasste frontal die Gruppe der Kinder, die zu Fuß unterwegs waren. An einer fast zwei Meter hohen Steinmauer endete die Fahrt des schwarzen Wagens. Das Auto wurde im Frontbereich komplett zerstört, die Schreibe brach, Airbags lösten aus.

Mehrere Rettungswagen eilten in den Ortsteil Gertenbach. Zwei Hubschrauber wurden angefordert, um die verletzten Schülerinnen in eine Klinik zu fliegen. Laut Polizei bestand die Schülergruppe insgesamt aus fünf oder sechs Kindern. Die Staatsanwaltschaft beauftragte einen Gutachter mit der Untersuchung der Unfallstelle. Bei dem 30-Jährigen wurde eine Blutprobe genommen, um herauszufinden, ob er Alkohol getrunken hatte. Landrat Stefan Reuß (SPD) zeigte sich bestürzt. "Ich bin sehr betroffen von dem schrecklichen Unfall. Meine Gedanken sind bei den verletzten Kindern und ihren Familien", sagte er.

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SZ/dpa/ebri
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