Frontalzusammenstoß mit einem Auto bei Tempo 100 - und das Unfallopfer bleibt unverletzt: Das schafft wohl nur der "härteste Feldhase Deutschlands", wie Medien einen Nager aus Dornum in Ostfriesland nennen. "So einen verrückten Wildunfall habe ich noch nie erlebt und werde es wohl auch nie wieder", sagte Jäger Reint Janssen. Ihn hatte der Autofahrer Wilhelm Buß angerufen, nachdem er nachts mit dem Langohr auf der Landstraße zusammengestoßen war.
Erst am nächsten Morgen bemerkte Buß, dass der Hase in einem Hohlraum hinter der Stoßstange gelandet war. Das Tier war durch die Kunststoffabdeckung geschlagen, die wieder zuklappte und den Hasen so einsperrte. "Meine Frau und ich haben erst einen Marder vermutet, als wir Geräusche im Motorraum hörten", sagte Buß. An den Wildunfall am Vorabend hätten sie überhaupt nicht mehr gedacht: "Das war ja im Dunkeln, und ich dachte, das Tier sei in einen Graben geflogen."
Sie gaben dem Hasen Gras zu fressen und fuhren in die Werkstatt, wo das Tier aus seinem Gefängnis befreit werden konnte. "Das klingt wie Jägerlatein oder ein Aprilscherz, aber der Hase hat einfach einen Riesenmassel gehabt", sagte Jäger Janssen, der das Tier wieder in der Wildnis aussetze. "Dort kann er noch viele Häsinnen kennenlernen."
Autofahrer Buß wartet derweil noch auf die Rechnung aus der Werkstatt. Dort mussten die leicht beschädigte Stoßstange repariert und das Kabel für die Hupe geflickt werden. "Das hat der Hase angeknabbert."