Unfall in Paderborner Realschule:Chemielehrer verletzt Schüler bei Experiment

Ein Chemielehrer führt Schülern der siebten Klasse ein Experiment mit Spiritus vor - dann knallt es. Bei der Explosion in einer Paderborner Realschule werden der Pädagoge und mehrere Kinder verletzt. Ein Zwölfjähriger muss mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen werden.

Explosion im Chemie-Unterricht: Ein misslungenes Experiment hat in Paderborn einen Realschullehrer und vier Schüler verletzt. Ein zwölf Jahre alter Junge erlitt so schwere Brandwunden, dass ein Rettungshubschrauber ihn in eine Spezialklinik fliegen musste.

"Lebensgefahr besteht nicht", sagte ein Polizeisprecher. Die drei anderen verletzten Schüler im Alter von 12 und 13 Jahren sowie der Lehrer der siebten Klasse kamen ebenfalls ins Krankenhaus. Sie konnten die Klinik mittlerweile wieder verlassen.

Der 28-Jährige habe ein sogenanntes Lehrer-Experiment vorgeführt, sagte der Polizeisprecher. "Der Lehrer stand vorne und hat etwas vorgemacht." Die Schüler in den vorderen Sitzreihen seien verletzt worden. Einen Schüler habe der Chemielehrer nach dem missglückten Experiment mit einer Decke löschen müssen, sagte ein Feuerwehrsprecher.

"Lösung mit Brennspiritus und Wasser"

Noch ist unklar, was die chemische Reaktion ausgelöst hat. Die Schüler trugen während des Experiments Schutzbrillen, die womöglich noch schlimmere Verletzungen verhinderten.

Seelsorger und zwei Klassenlehrer betreuten die übrigen 20 Kinder nach Angaben der Schulleitung. Der Unterricht in den anderen Klassenräumen lief normal weiter.

Um was für ein Experiment es sich genau handelte und wieso es missglückte, konnte der Polizeisprecher zunächst nicht sagen. Nach Angaben der Feuerwehr soll Spiritus eine Rolle bei dem Versuch gespielt haben. "Es war wohl eine Lösung mit Brennspiritus und Wasser hergestellt worden", sagte ein Sprecher.

Nach Schilderungen der Schüler sei immer weiter Spiritus zugefügt worden, um zu zeigen, ab welchem Mischungsverhältnis es brenne. Der junge Chemielehrer sei selbst Gefahrstoffbeauftragter an der Realschule, sagte die Rektorin. Es handle sich um einen "sehr verantwortungsvollen und verlässlichen Menschen". "Deshalb kann ich mir derzeit nur vorstellen, dass es ein Unfall, ein Unglück war und er nicht fahrlässig gehandelt hat."

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