Unfall in der Schweiz:Besucher stürzt in Bärengehege

Im schweizerischen Bern ist ein 25-jähriger geistig Behinderter in das Gehege eines Bären geraten. Das Tier verletzte ihn schwer, bevor ein Polizist zur Waffe griff.

Nach wenigen Minuten fallen die erlösenden Schüsse. Schwer verletzt lässt der Bär ab von seinem Opfer. Der geistig behinderte Mann wird von Rettungskräften aus dem Bärengehege in Bern getragen. Es ist das vorläufige Ende eines tragischen Unfalls vom Samstag.

Unfall in der Schweiz: Ob der Mann freiwillig in das Bärengehege gesprungen oder hineingefallen ist, das war auf Bildern der Überwachungskamera nicht zu erkennen. Der Mann wurde von dem Bären erheblich verletzt.

Ob der Mann freiwillig in das Bärengehege gesprungen oder hineingefallen ist, das war auf Bildern der Überwachungskamera nicht zu erkennen. Der Mann wurde von dem Bären erheblich verletzt.

(Foto: Foto: AP)

Warum der 25-Jährige Mann auf die Mauer geklettert ist, das ist ein Rätsel. Bekannt ist nur soviel: Der Mann ist unmittelbar nach seinem Eindringen in das Gehege von einem Bären angegriffen worden. Der Mann wurde dabei verletzt, jedoch nicht lebensgefährlich. Ein alarmierter Polizist schoss nach wenigen Minuten den vierjährigen Bären Finn nieder und verletzte ihn schwer. Es ist nach wie vor unklar, ob das Tier überleben wird.

Der Bären-Park ist eine neue Anlage direkt am Ufer der Aare. Sicherheitsdirektor Reto Nause sagte, er hoffe, dass der Mann sich schnell erhole und keine bleibenden Schäden davontrage. "Das ist ein tragischer Tag für den Verletzten, für den Bären und für die Angestellten des Parks", sagte Park-Direktor Bernd Schildger.

"Was sich im Bärenpark abgespielt hat, waren schreckliche Szenen, die uns tief betroffen machen", sagte Nause. Bis tief in die Nacht habe man die Bilder der Überwachungskameras analysiert. Dennoch blieb unklar, ob der Mann von der Mauer, die das Bärengehege abgrenzt, gefallen oder gesprungen war. Klar war nur, dass der Mann am Samstag gegen 16 Uhr die Mauer aus eigener Kraft bestiegen hatte und in Kauerstellung auf ihr verharrte. Dann fiel er.

Im Gehege ging der Mann auf den Bären zu, der ihn sogleich angriff. Nach sieben Minuten gab einer der eingetroffenen Polizisten einen gezielten Schuss ab. Schildger sagte, eine Narkose-Munition hätte nichts gebracht, weil sie erst nach Minuten gewirkt hätte.

Passanten hatten zuvor versucht, den Bären abzulenken, indem sie Gegenstände ins Gehege warfen. Schildger erklärte, dass das sinnlos gewesen sei und das Tier, das sein Territorium verteidigen wollte, eher noch mehr gereizt habe. Ob nach dem Vorfall die Sicherheitsstandards an dem Gehege erhöht werden, hänge vom Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen ab, hieß es.

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