Weitab der norwegischen Wälder hat ein Elch für erhebliche Verkehrsbehinderungen gesorgt: Am Samstagmorgen überquerte das Tier die Autobahn A10 bei Berlin. Zwischen Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) und Erkner (Oder-Spree) wurde er von einem Auto angefahren, überlebte den Zusammenstoß aber. Als ein zweiter Wagen anhielt, dessen Fahrer helfen wollte, konnte ein Lastwagen nicht mehr rechtzeitig stoppen.
Bei dem zweiten Unfall starb das Tier. "Anfangs dachten die Beteiligten noch, es handele sich um einen Hirsch", berichtete ein Polizeisprecher. Woher der Elch stammt, war zunächst unklar.
Brandenburgs Jäger beobachten jedoch seit Jahren immer häufiger Elche in den Wäldern. Bei dem Unfall wurde ein Autofahrer verletzt. Die Strecke war zeitweise gesperrt. Elche sind die größte heute vorkommende Art der Hirsche. Sie leben gewöhnlich in kälteren Regionen - vor allem in Kanada, Alaska, dem Nordwesten der USA, Nordeuropa und Nordasien. Aber auch im Osten Deutschlands wurden schon mehrere Tiere gesichtet. Sie kommen vermutlich aus Polen, Tschechien oder den baltischen Staaten.
Fachleute erwarten, dass sich Elche etwa in Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg dauerhaft ansiedeln könnten. Bis ins frühe Mittelalter lebten Elche in ganz Deutschland. Sie lieben sumpfiges Gelände, können gut schwimmen und wiegen bis zu 800 Kilogramm.