Äthiopien:Mehr als 150 Tote bei Flugzeugabsturz nahe Addis Abeba

Äthiopien: Eine Boeing der Ethiopian Airlines (Symbolbild).

Eine Boeing der Ethiopian Airlines (Symbolbild).

(Foto: AFP)
  • Ein Flugzeug der Ethiopian Airlines ist nahe Addis Abeba abgestürzt. 157 Personen befanden sich an Bord - der Fluggesellschaft zufolge auch fünf Deutsche. Das Auswärtige Amt bestätigte am Abend deutsche Todesopfer, ohne eine Zahl zu nennen.
  • Laut Airline gibt es keine Überlebenden. Warum die erst wenige Monate alte Maschine abstürzte, ist derzeit noch unklar.
  • Im Oktober war ein Flugzeug des gleichen Typs verunglückt. In den USA gelten seitdem strengere Sicherheitshinweise für die Boeing 737 Max 8.

Eine Maschine der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines ist nahe der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba abgestürzt. An Bord der Boeing 737 Max 8 waren der Airline zufolge 149 Passagiere und acht Crew-Mitglieder. Der Fluggesellschaft zufolge gibt es keine Überlebenden.

Die Maschine befand sich auf einem Linienflug zwischen Addis Abeba und Kenias Hauptstadt Nairobi. Sie war um 8.38 Uhr am Morgen (Ortszeit) vom Bole International Airport in der äthiopischen Hauptstadt abgeflogen. Kurz nach Abflug habe der erfahrene Pilot einen Notruf abgesetzt und daraufhin die Freigabe zur Rückkehr erhalten, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft. Der Funkkontakt zur Maschine sei wenige Minuten nach dem Start abgebrochen, hatte die Airline zuvor erklärt.

Der Airline zufolge waren Passagiere mit insgesamt 35 verschiedenen Nationalitäten an Bord. Der Aufstellung zufolge sind auch fünf Deutsche darunter. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte am Sonntagabend deutsche Todesopfer, nannte jedoch keine Zahl.

Bei dem abgestürzten Flugzeug handelt es sich um eine noch neue Maschine. Die Boeing vom Typ 737 Max 8 war erst im November vergangenen Jahres an die Airline geliefert worden und zuletzt am 4 Februar gewartet worden. Warum sie abstürzte, ist bislang unklar.

Ein Flugzeug des gleichen Typs war im Okotber abgestürzt - ebenfalls nur Minuten nach dem Start im indonesischen Jakarta. Damals starben alle 189 Menschen, die sich an Bord befunden hatten. Auswertungen des Flugdatenschreibers zeigten, dass es wiederholt technische Probleme mit Sensoren des Flugzeuges gegeben hatte.

Die amerikanische Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) hatte daraus Konsequenzen gezogen. Sie veröffentlichte eine sogenannte Emergency Airworthiness Directive, eine dringende Anweisung an alle Fluggesellschaften, die das Modell in Betrieb haben. Darin wies die FAA die Airlines an, ihre Handbücher für den Boeing-Jet zu aktualisieren und ihre Besatzungen zu genau definierten Verfahren zu verpflichten, sollten bestimmte Sensoren an Bord fehlerhafte Daten melden. Auch Boeing selbst hatte die Airlines nach dem Absturz dazu aufgefordert.

Der US-amerikanische Flugzeugbauer Boeing zeigte sich betroffen über den Absturz in Äthiopien und sprach den Hinterbliebenen Mitgefühl aus. Das Unternehmen teilte mit, dass sich ein Team vorbereite, um unter Leitung der US-amerikanischen Verkehrsbehörde technische Unterstützung zu leisten.

Zur SZ-Startseite

Untersuchungsbericht
:Flug JT610 hätte niemals starten dürfen

Schon in den Tagen zuvor hatten die Piloten Fehler bei den Cockpitanzeigen gemeldet. Die Angaben zu Flughöhe und Geschwindigkeit von Kapitän und Co-Pilot widersprachen sich.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: