Unfälle - Wiesbaden:Mehr Verkehrsunfälle registriert nach Abflauen von Corona

Unfälle - Wiesbaden: Die Leuchtschrift "Unfall" auf dem Dach eines Polizeiwagens. Foto: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild
Die Leuchtschrift "Unfall" auf dem Dach eines Polizeiwagens. Foto: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Wiesbaden (dpa/lhe) - Nach Abflauen der Corona-Pandemie hat die Zahl der Verkehrsunfälle in Hessen wieder zugenommen. 2022 registrierte die Polizei im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 5 Prozent auf 137 260 Unfälle, wie das Innenministerium in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Deutschlandweit steigerte sich die Zahl der Verkehrsunfälle um 4 Prozent auf 2,4 Millionen. Im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie, ereigneten sich 2022 in Hessen aber 8 Prozent (149 440) weniger Unfälle. Auf Hessens Straßen kamen im vergangenen Jahr 208 Menschen ums Leben - 23 mehr als im Jahr 2021.

"Die Menschen waren im vergangenen Jahr wieder mehr auf hessischen Straßen unterwegs", erklärte Innenminister Peter Beuth (CDU). Doch sei es mit Blick auf die Unfallzahlen im Vergleich zum Vor-Pandemiejahr 2019 "dennoch sicherer geworden". Im Februar hatte auch schon das Statistische Landesamt weniger detailreich und nach vorläufigen Ergebnissen über die Unfallzahlen 2022 in Hessen berichtet.

Wie das Innenministerium weiter mitteilte, stieg die Zahl der Verletzten bei Verkehrsunfällen 2022 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 11 Prozent auf 24 819. Mit Blick auf 2019 sank die Zahl hingegen um 9 Prozent. Die häufigsten Ursachen für Unfälle mit Toten oder Verletzten sind den Angaben zufolge mangelnder Abstand und überhöhte Geschwindigkeit. Polizei und kommunale Ordnungsbehörden hielten gerade bei diesen Verstößen den Kontrolldruck hoch, um den Verkehr sicherer zu machen, teilte das Ministerium mit.

Beispielsweise seien aktuell 16 Polizeifahrzeuge als Videostreifen auf hessischen Autobahnen unterwegs - etwa um Raser aus dem Verkehr zu ziehen. Den Angaben zufolge schrieben die Einsatzkräfte im vergangenen Jahr 328 Anzeigen wegen des Verdachts auf illegale Autorennen. Im Vergleich zum Vorjahr sei dies ein Zuwachs von 28 Prozent.

Einen sprunghaften Anstieg verzeichnete die Polizei bei Unfällen mit E-Fahrrädern. "Ein Grund für die Entwicklung ist die wachsende Beliebtheit von Fahrrädern mit Hilfsmotor, mit denen auch längere (Pendler-)Strecken zurückgelegt werden können", erläuterte das Innenministerium. Zu den Unfallursachen zählten unter anderem nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Fahren unter Alkoholeinfluss. Die Gesamtzahl der Unfälle bei Pedelecs kletterte zwischen 2019 und 2022 von rund 520 auf mehr als 1090. Während vor vier Jahren noch 450 Verunglückte registriert wurden, waren es im vergangenen Jahr bereits 961, wie aus der Statistik hervorgeht.

© dpa-infocom, dpa:230526-99-833666/4

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: