Unfälle - Torgelow:Zwei Tote bei Gießereiunfall: Gutachter eingesetzt

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Das Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Feuerwehrfahrzeugs. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Torgelow (dpa/mv) - Bei einem Arbeitsunfall in der Eisengießerei in Torgelow (Vorpommern-Greifswald) sind zwei Männer getötet und ein weiterer Arbeiter schwer verletzt worden. Wie ein Polizeisprecher am Mittwoch sagte, ereignete sich der Unfall am Dienstagabend in einer Gießereihalle, in der tonnenschwere Formen für die großen Gussteile hergestellt werden. Die Kriminalpolizei habe die Halle vorerst als Tatort beschlagnahmt, somit ruhe die Produktion dort.

Jetzt sollen Spezialisten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales den Unfallort untersuchen, um herauszufinden, ob unter anderem das vorgeschriebene Material verwendet und vorgegebene Abstände zu Lasten eingehalten wurden. Die Staatsanwaltschaft hat einen Gutachter eingesetzt, der diese Erkenntnisse bewerten und die Ursache des Unglücks herausfinden soll. 

Nach ersten Ermittlungen war eine 60 bis 80 Tonnen schwere Gussform per Schwerlastkran in der Halle bewegt worden. Als diese Form, zu der gehärteter Sand gehört, auf Lagerböcken abgestellt werden sollte, sei sie zerbrochen. 

Ein 53 Jahre alter Arbeiter wurde von Bruchstücken getroffen und von einem Arzt sofort für tot erklärt. Ein 51-Jähriger wurde verschüttet und konnte erst etwa vier Stunden später tot geborgen werden. Der dritte Arbeiter erlitt eine Beinverletzung und kam schwer verletzt in eine Klinik nach Greifswald.

In der Gießerei werden seit Jahren sehr große und tonnenschwere Teile für Windkraftanlagen hergestellt, darunter Rotornaben und Getriebegehäuse. Die Firma mit mehr als 300 Beschäftigten gilt als wichtiger industrieller Arbeitgeber in Vorpommern, war unter anderem infolge der Corona-Pandemie 2020 in Turbulenzen geraten und Anfang 2022 von der Thüringer Silbitz Group GmbH übernommen worden. Bei der Gießerei war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar. 

© dpa-infocom, dpa:220713-99-02074/3

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