Unfälle:Russland trauert um Opfer des Flugzeugabsturzes

Unfälle
Trauer in Sotschi: Vom Flughafen der Olympia-Stadt war die verunglückte Tupolew gestartet. Foto: Yevgeny Reutov (Foto: dpa)

Sotschi/Moskau (dpa) - Russland trauert um die 92 Opfer des Flugzeugabsturzes über dem Schwarzen Meer. Gleichzeitig suchten Retter an der Küste vor Sotschi weiter nach dem Wrack der Tupolew Tu-154.

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Sotschi/Moskau (dpa) - Russland trauert um die 92 Opfer des Flugzeugabsturzes über dem Schwarzen Meer. Gleichzeitig suchten Retter an der Küste vor Sotschi weiter nach dem Wrack der Tupolew Tu-154.

Die ersten zehn geborgenen Todesopfer wurden zur Identifizierung nach Moskau geflogen, wie Vizeverteidigungsminister Pawel Popow in Sotschi sagte.

Die Passagiermaschine des russischen Verteidigungsministeriums war am Sonntagmorgen kurz nach dem Start in Sotschi verunglückt. Sie sollte Sänger des traditionsreichen Alexandrow-Armeechors zu einem Konzert nach Syrien bringen. Auch der Leiter des Ensembles, Generalleutnant Waleri Chilalow, kam ums Leben.

Als Ursache werde technisches Versagen oder ein Pilotenfehler vermutet, sagte Transportminister Maxim Sokolow am Montag der Agentur Interfax zufolge. Ein Terroranschlag gehöre nicht zu den wahrscheinlichen Versionen.

Auf dem Meer suchten eine Armada von mehr als 40 Schiffen, fünf Hubschraubern und 3500 Mann nach Opfern und Wrackteilen. Am Sonntag waren elf Leichen aus dem Meer geborgen worden.

Am Sitz des Chores in Moskau legten Trauernde Blumen nieder. Auf der Uferpromenade des südrussischen Ferienortes Sotschi brannten Kerzen für die Opfer.

Ministerpräsident Dmitri Medwedew sprach von einer "fürchterlichen Katastrophe". Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach Putin nach dem Unglück ihr Mitgefühl aus, wie die Regierung in Berlin mitteilte.

Auch EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker zeigte sich tief betroffen über den Absturz. "An diesem heiligen Tag sind meine Gedanken bei den Opfern, ihren Familien und Lieben", sagte er am Sonntagabend in Brüssel.

Neben den Musikern waren acht Mann Besatzung, neun Journalisten der Fernsehsender NTW, Erster Kanal und Swesda an Bord, dazu Militärs und Beamte. Ende Oktober 2015 war ein russisches Touristenflugzeug mit 224 Menschen über der ägyptischen Sinai-Halbinsel gesprengt worden.

Russland kämpft seit Herbst 2015 im Syrien-Krieg aufseiten des Präsidenten Baschar al-Assad. Dieser sprach Putin sein Beileid aus. Der Absturz des Flugzeugs, das "gute Freunde" an Bord hatte, habe große Trauer hervorgerufen, schrieb Assad nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Sana. Anfang Mai hatte das russische Militär den Stardirigenten Waleri Gergijew und sein Orchester zu einem Konzert in die syrische Wüstenstadt Palmyra geflogen.

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