Unfälle - Olfen:Mehrere Badeunfälle am Wochenende in NRW

Coesfeld
Das Blaulicht an einem Polizeiauto leuchtet. Foto: Patrick Pleul/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Düsseldorf (dpa/lnw) - In Nordrhein-Westfalen ist es am Wochenende zu mehreren Badeunfällen gekommen. Am Fühlinger See bei Köln zogen Einsatzkräfte der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) am Samstag einen 24 Jahre alten Mann aus dem Wasser, der beim Baden als vermisst gemeldet worden war. Zum Zustand des Mannes hatte die Polizei am Sonntag keine neuen Informationen. Er kam mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik und schwebte am Samstag in Lebensgefahr.

In einem Freibad in Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh wurden Einsatzkräfte am Samstag gleich zu zwei Badeunfällen gerufen. Im ersten Fall hatte ein Schwimmmeister einen elfjährigen Jungen aus dem Wasser gerettet. Dieser wollte mit seinem Onkel und seinem Bruder schwimmen gehen, obwohl er nach Angaben der Polizei noch kein guter Schwimmer war. Der Onkel habe den Elfjährigen kurz aus den Augen verloren. Der Junge ruderte im Wasser mit den Armen und brauchte Hilfe. An Land habe er sich mehrfach übergeben. Rettungskräfte entdeckten aber keinen körperlichen Schaden bei dem Jungen.

Im zweiten Fall hatten Eltern ihren achtjährigen Sohn beim Baden für wenige Minuten nicht mehr im Blick, der währenddessen von einem Sprungbrett ins Wasser hüpfte. Ein Badegast half dem in Not geratenen Jungen aus dem Wasser. Gegen die Eltern wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

In Halver im Märkischen Kreis musste ein elfjähriger Junge am Samstagabend wiederbelebt werden. Es bestehe keine Lebensgefahr, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. Demnach hätten zwei 13-Jährige den Jungen in einem Schwimmbecken unter Wasser treiben sehen und ihn an Land gezogen. Er sei erfolgreich wiederbelebt und mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden.

Im Naturbad von Olfen (Kreis Coesfeld) bargen Badegäste am Samstag eine Dreijährige aus dem tiefen Wasser, nachdem sie dort untergegangen war. Ihre Mutter hatte sie kurz aus den Augen verloren. Das Kind wurde reanimiert und kam in ein Krankenhaus.

Von zwei im Rhein bei Duisburg vermissten 13 und 14 Jahre alten Mädchen fehlte auch am Sonntag noch jede Spur. Die Jugendlichen hatten am Mittwoch mit einer 17 Jahre alten Freundin im Rhein gebadet und waren unter Wasser gezogen worden und abgetrieben. Die 17-Jährige wurde kurz darauf geborgen und starb. Die zwei anderen Mädchen blieben bislang verschwunden.

Die Kölner Feuerwehr rief die Menschen auf, nicht im Rhein zu schwimmen und bewachte Badestellen oder Freibäder zu nutzen. Die Gefahr beim Baden werde noch immer unterschätzt. Unvorhersehbare Strömungen, das Überschätzen der eigenen Schwimmfähigkeiten und falsches Verhalten im Wasser führten immer wieder zu tragischen Unfällen.

Laut Zahlen der DLRG ertranken im Jahr 2020 bundesweit mindestens 378 Menschen, davon 335 in Binnengewässern. In Nordrhein-Westfalen verloren 47 Menschen ihr Leben. Flüsse und Seen sind laut DLRG nach wie vor die größten Gefahrenquellen.

© dpa-infocom, dpa:210620-99-67422/4

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