Unfälle - Groß-Rohrheim:Nach Zugunfällen in Hessen: Berichte legen Ursachen offen

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Großen-Buseck/Groß-Rohrheim (dpa/lhe) - Nach zwei Zugunfällen im vergangenen Jahr stehen nun die Ursachen fest. Die Entgleisung eines Regionalzuges im Bahnhof von Groß-Rohrheim in Südhessen vor mehr als einem Jahr geht auf einen Fehler der zuständigen Fahrdienstleiterin zurück, heißt es im Untersuchungsbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung. Die Fahrt des Zuges sei zugelassen worden, obwohl eine Weiche an dem Bahnhof im Kreis Bergstraße gestört gewesen sei. Zuvor hatte am Mittwoch die "Frankfurter Rundschau" darüber berichtet.

Bei dem Unfall im Juli vergangenen Jahres sprang der erste der insgesamt drei Waggons des Regionalexpresses aus den Schienen. Der zweite Waggon entgleiste teilweise. Verletzt wurde niemand. Auch Signalanlagen an den Gleisen wurden beschädigt.

Bei dem Zusammenstoß zwischen einem Zug und einem Lastwagen im Mai 2018 in Großen-Buseck (Landkreis Gießen) sieht der Untersuchungsbericht die Schuld beim Lkw-Fahrer. Er sei trotz eines Staus auf die Gleise gefahren. Dort prallte ein Zug der Hessischen Landesbahn in das Fahrzeug. Bei dem Zusammenstoß wurden drei Menschen schwer und 17 weitere leicht verletzt. Der Lastwagenfahrer konnte das Führerhaus rechtzeitig verlassen und blieb unverletzt.

In dem Bericht wird auch die Verkehrssituation an dem Bahnübergang kritisch bewertet. Es herrsche ein starker Zulieferverkehr, zudem befinde sich hinter den Schranken eine Halte- und Wendestelle für Busse. Beides könne gefährliche Rückstaus bis zum Bahnübergang begünstigen. Bis eine Lösung für die Probleme gefunden sei, führen die Züge dort langsamer, teilte die Deutsche Bahn der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung mit. An der Stelle hatte es vor Mai 2018 bereits zwei ähnliche Unfälle gegeben.

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