Umbettung von Richard III. in Großbritannien:Letzte Ehre im zweiten Anlauf

Die Briten läuten die Feierlichkeiten zur zweiten Beisetzung ihres Königs Richard III. ein - und erteilen der Welt eine neue Lektion in royaler Imagepflege. Dabei war der 1485 gefallenene König seinerzeit nicht gerade beliebt.

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Die Briten läuten die Feierlichkeiten zur zweiten Beisetzung ihres Königs Richard III. ein - und erteilen der Welt eine neue Lektion in royaler Imagepflege. Dabei war der 1485 gefallenene König seinerzeit alles andere als beliebt. Der Sarg des Monarchen verlässt auf den Schultern mehrerer Träger die Universität von Leicester im Herzen Englands, wo seine Gebeine zuletzt untersucht worden waren.

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Archäologen und Nachfahren legten weiße Rosen auf den Sarg, bevor er in einem Leichenwagen durch die mit Menschen gesäumten Straßen der Stadt gefahren wurde.

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Bei der Parade durch die etwa 150 Kilometer nordwestlich von London gelegene englische Großstadt soll der Sarg am Sonntag auch den Ort der Schlacht von Bosworth passieren. Dort war Richard 1485 ums Leben gekommen, als letzter englischer König, der auf dem Schlachtfeld starb. Aus seinem lädierten Schädel rekonstruierten die Wissenschaftler das Gesicht des Königs.

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So soll der Herrscher in etwa ausgesehen haben. Er war erst zwei Jahre vor seinem Tod gekrönt worden und galt als sehr gewalttätig. Bei seinen Untertanen war der König nicht sonderlich beliebt. Der Dichter William Shakespeare hat ihm in dem Drama "Richard III." die bekannten letzten Worte "Mein Königreich für ein Pferd" in den Mund gelegt.

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Seine sterblichen Überreste waren im Sommer 2012 unter einem Parkplatz gefunden worden, nachdem sie lange als verschollen gegolten hatten. Er war Historikern zufolge vor 530 Jahren respektlos in aller Eile beerdigt worden. Moderne Erbgut-Analysen konnten anhand von DNA-Spuren die Zuordnung zu dem tödlich verletzten König klären.

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Als Wiedergutmachung inszenierten die Bewohner der Region ein Schauspiel in Erinnerung an die Schlacht. Um den Ort der Beisetzung gab es jedoch noch Streit. Weitläufige Nachfahren hatten den High Court in London eingeschaltet, um zu erreichen, dass der König in der Kathedrale von York beigesetzt wird. Die Archäologen hielten es hingegen für naheliegend, Richard III. in Leicester selbst beizusetzen. Entsprechend urteilte das Gericht.

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Noch am Sonntag soll der Sarg zurück nach Leicester und dort mit einem Pferdewagen in die Kathedrale gebracht werden. Dort sind die Gebeine ab Montag drei Tage lang aufgebahrt, damit sich die Bevölkerung von dem König verabschieden kann. Die Bestattung ist für Donnerstag geplant und soll live im Fernsehen übertragen werden. Die Kosten von 3,5 Millionen Euro wurden hauptsächlich über Spenden finanziert.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/kat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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