Sohn des ukrainischen Ex-Präsidenten:Viktor Janukowitsch junior ertrinkt im Baikalsee

Lesezeit: 1 Min.

Der ehemalige Präsident der Ukraine Viktor Janukowitsch und sein gleichnamiger Sohn (33), der am vergangenen Freitag im Baikalsee ertrunken ist (Archivbild aus dem Jahr 2008) (Foto: REUTERS)
  • Der Sohn des früheren ukrainischen Präsidenten, Viktor Janukowitsch junior, ist in den zugefrorenen Baikalsee eingebrochen und ertrunken.
  • Er nahm mit fünf weiteren Personen an einem Motorsportevent teil, dabei verunglückte der Kleinbus der Gruppe. Außer Janukowitsch überlebten alle Mitfahrer den Unfall.
  • Der Sohn des Ex-Präsidenten lebte seit der Revolution in der Ukraine im russischen Exil.

Janukowitsch-Sohn bei Sportevent verunglückt

Der Sohn des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch ist im Baikalsee ertrunken. Laut BBC hat ein ukrainischer Parlamentsabgeordneter den Tod des Sohnes bestätigt, der wie sein Vater auf den Namen Viktor hörte. Dem Bericht zufolge war der junge Janukowitsch im Rahmen eines Sportevents mit einem Kleinbus auf dem zugefrorenen Baikalsee unterwegs. Das Gewässer befindet sich in Sibirien, also auf russischem Territorium.

Der 33-Jährige saß mit mindestens fünf weiteren Menschen in dem Auto, als es durch die Eisdecke brach. Seine Mitfahrer konnten sich offenbar retten. Einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge war Janukowitsch der Fahrer des Kleinbusses. Er gilt als großer Motorsport-Fan. Janukowitsch junior hinterlässt eine Frau und einen Sohn.

Vater auf Interpol-Fahndungsliste

Janukowitsch saß seit 2006 im Parlament in Kiew. Nach dem Sturz seines Vaters im Februar vergangenen Jahres floh die ganze Familie aus der Ukraine nach Russland. Anders als gegen seinen Vater und seinen älteren Bruder Olexandr wird gegen ihn allerdings nicht ermittelt, auch wenn die EU seine Konten sperren ließ. Der ukrainische Ex-Präsident steht zudem auf der Fahndungsliste von Interpol. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, Millionen Dollar an öffentlichen Geldern unterschlagen zu haben.

Der Ex-Präsident war nach monatelangen Demonstrationen und Dutzenden Toten bei Zusammenstößen von Demonstranten und Polizisten aus dem Amt gejagt worden. Die neue ukrainische Regierung wirft ihm vor, Scharfschützen zur Tötung von Demonstranten angeheuert zu haben.

Mysteriöse Todesfälle im Dunstkreis von Janukowitsch

In den vergangenen Wochen waren schon mehrere einstige Vertraute von Ex-Präsident Janukowitsch ums Leben gekommen. Der prominente Parlamentarier Michailo Tschetschetow hatte sich im Februar aus einem Hochhaus in Kiew gestürzt. Am 9. März war der Abgeordnete Stanislaw Melnik tot in seinem Badezimmer gefunden worden. Drei Tage später war Janukowitschs früherer Verbündeter Olexandr Pekluschenko mit einem Genickschuss getötet worden.

© Süddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: