Uganda:Sechsmal Zwillinge, viermal Drillinge, dreimal Vierlinge und zwei einzelne Kinder

Uganda: Eine Mutter, 38 Kinder: Familienaufstellung (nicht vollständig) in Kabimbiri bei Kampala.

Eine Mutter, 38 Kinder: Familienaufstellung (nicht vollständig) in Kabimbiri bei Kampala.

(Foto: Bernd Dörries)

Ein Arzt habe ihr geraten, "immer weiter Kinder zu bekommen": Heute ist Mariam aus Uganda 37 Jahre alt und hat 38 Kinder. Wie kann das gehen?

Von Bernd Dörries, Kabimbiri

Manchmal schaut Mariam Nabatanzi Babirye ein bisschen so, als sei sie selbst überrascht von ihrer eigenen Geschichte. Von der Tatsache, dass sie 38 Kinder auf die Welt gebracht hat, mit nur 37 Jahren. "Geplant war das nicht", sagt sie. Als Kind wollte sie eine Familie normaler Größe haben. Hier in ihrem Dorf Kabimbiri, zwei Autostunden von Ugandas Hauptstadt Kampala entfernt, ist die normale Größe fünf oder sechs Kinder.

Das wäre auch Mariams Wunsche gewesen, aber seit sie zwölf Jahre alt ist und von ihren Eltern verheiratet wurde, purzeln die Kinder nur so aus ihr heraus. Man kann es nicht anders sagen. Es begann mit Zwillingen. Dann wurden es immer mehr. Es kamen sechs Zwillinge, vier Drillinge, drei Vierlinge und zwei einzelne Kinder. Das älteste ist 23, das jüngste vier Monate alt.

Die meisten Kinder leben ständig bei ihr, manche bei Verwandten. Die Nachbarn und das Dorf hatten sich schon an den gewaltigen Nachwuchs gewöhnt, vor zwei Wochen dann berichtete der Daily Monitor aus der Hauptstadt Kampala über Mariam und ihre Familie. Die Geschichte machte die Runde und seitdem fragen sich Leser in China und in der Schweiz: Wie kann das gehen?

"Tja, es ist einfach passiert", sagt Mariam, die vielen Kinder seien in ihrer Familie nichts besonderes, ihr Vater habe mehr als sechzig, mit verschiedenen Frauen. Bei ihr würden genetisch bedingt besonders viele Eizellen produziert werden, sagt Mariam. Ein Arzt habe ihr geraten, "immer weiter Kinder zu bekommen", damit die Eizellen sich nicht stauen, und gefährlich werden für ihre Gesundheit. Immer mal wieder hat sie es mit Verhütungsmethoden versucht, die ihr aber nicht bekamen, wie die Spirale, von der ihr ständig schlecht wurde.

Das alles erzählt sie nun Menschen, die sie gar nicht kennt. Die bei ihr anrufen und wissen wollen, ob das wirklich stimme, mit all den Kindern. Die fragen, warum sie nicht zu anderen Ärzten ging. In der Hand hält sie ihr Jüngstes, vier Monate alt, das auch ihr letztes sein wird. Die Ärzte haben ihr bei der Geburt die Gebärmutter entfernt.

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