Bei einem Bootsunglück auf dem Victoriasee sind am Wochenende mindestens 30 Menschen ertrunken. Die Zahl der Todesopfer könnte noch deutlich steigen, teilte die ugandische Polizei mit. "30 Leichen wurden geborgen und 27 Menschen gerettet", sagte ein Polizeisprecher. Nach Angaben der Überlebenden seien mehr als 90 Menschen an Bord des Schiffes gewesen, das regelmäßig für Feierlichkeiten verliehen werde.Die Rettungs- und Sucharbeiten dauerten am Sonntag noch an.
Die Passagiere tranken und tanzten, kurz bevor das Boot in Ufernähe sank. Einsatzleiter Asuman Mugenyi nannte Überlastung und schlechtes Wetter als mögliche Unglücksursachen: Das Boot "war überladen", die Menschen seien betrunken gewesen, sagte er. Auch habe der Zustand des Bootes wohl zu der Havarie beigetragen. Ein Vertreter der Regierung im nahe der Hauptstadt Kampala gelegenen Bezirk Mukono sagte, ein "schwerer Sturm" habe das Boot getroffen. "Es kann schön an Land sein, aber schlechtes Wetter auf dem See."
Unter den Toten sind demnach auch Fischer, die den Menschen an Bord des Partyschiffs zu Hilfe eilten."Die Menschen versuchten auf die Boote zu springen, aber es waren zu viele und sie sanken", sagte der Regierungsvertreter.
Erst im September war eine überladene Fähre auf dem Victoriasee gekentert. Damals starben mehr als 200 Menschen. Der See ist mit fast 70 000 Quadratkilometern etwa so groß wie Bayern und Teil der drei ostafrikanischen Staaten Tansania, Kenia und Uganda. Immer wieder kommt es zu Schiffsunglücken mit hohen Opferzahlen, da häufig zu wenig Rettungswesten an Bord sind und viele Menschen nicht schwimmen können.