Süddeutsche Zeitung

Überschwemmungen in Georgien:Nilpferd streunt durch Tiflis

Fluss Vere tritt über die Ufer

Durch die Überschwemmungen seien mindestens acht Menschen ums Leben gekommen, darunter drei Zoomitarbeiter, sagte Bürgermeister David Narmania. Mehrere Menschen würden zudem vermisst, nachdem der Fluss Vere nach schweren Regenfällen in der Nacht über die Ufer getreten sei und mehrere Häuser und Autos von den Fluten mitgerissen worden seien.

Es war nicht klar, ob die Menschen durch das Unwetter oder Tierattacken ums Leben kamen. Schließlich wurde auch der Zoo zu weiten Teilen zerstört. Zahlreiche Tiere, darunter mindestens sechs Tiger, acht Bären und sechs Löwen, brachen aus ihren Gehegen aus und streunten durch die Stadt. Aus Sicherheitsgründen erschossen Polizisten und Spezialkräfte mehrere Tiere. Bei einem Kinderkrankenhaus erlegten sie dem TV-Sender Rustawi 2 zufolge sechs Wölfe. Ersten Schätzungen zufolge summieren sich die Schäden auf rund neun Millionen Euro.

Ein Nilpferd wurde am Sonntagmorgen auf einen der Hauptplätze der Stadt getrieben und mit einem Betäubungsgewehr ruhig gestellt, wie die Pressestelle des Zoos mitteilte. Auch einige andere Tiere seien wieder eingefangen worden. Allerdings sei nicht geklärt, wie viele noch frei herumliefen.

Über der Stadt mit ihren rund 1,1 Millionen Einwohnern kreisten Hubschrauber. In der Nacht hatten schwere Regenfälle den kleinen Fluss, der durch die hügelige Stadt fließt, in einen reißenden Strom verwandelt. Dadurch wurden auch Dutzende Häuser beschädigt.

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dpa/AFP/Reuters/AP/olkl/lala
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