Überschwemmungen in Sachsen:Kämpfer gegen das Wasser

Mit einem Pegelstand von mehr als sieben Metern wälzt sich die Neiße durch Sachsen. Normal ist ein Wert von 1,70 Metern. Überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und Schaulustige auf Brücken.

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Mit vereinten Kräften gegen die anrollenden Wassermassen: Einsatzkräfte stapeln am Montagabend in Klein Bademeusel Sandsäcke. Der Ort wurde als erster in Brandenburg wegen des Hochwassers an Neiße und Spree evakuiert. Mittlerweile hat sich die Lage in der 70-Seelen-Gemeinde entspannt: Am Dienstagmorgen war der Pegel der Neiße hier bereits wieder um 40 Zentimeter gesunken.

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Schutzwall aus Sandsäcken: Den Einwohnern in Pusack bei Döbern lief das Wasser bereits am Montagnachmittag in die Keller.

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In Bad Muskau warteten die Menschen besonders angespannt auf die Flut. Das Park- und Kurstädtchen an der Grenze zu Polen wurde am Montagvormittag vom Scheitel des Neiße-Hochwassers erreicht. Der Fürst-Pückler-Park wurde überschwemmt. Die Anlage gehört seit Juli 2004 zum Welterbe der Unesco. Wie schwer sie und die Häuser der Einwohner beschädigt wurden, war zunächst noch nicht einzuschätzen.

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Helfer hatten bis zur Erschöpfung versucht, Schloßgebäude und Wohnhäuser in der sächsischen Stadt vor den Fluten zu schützen.

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In Brandenburg warten die Menschen angespannt auf die sich nähernden Wassermassen. Die Neiße und die Spree könnten nach Einschätzung der Experten so anschwellen, wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Am Spreeufer im Spremberg (Foto) standen schon am Montagnachmittag die Bänke im Wasser.

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Auch an der Elbe gibt es noch keine Entwarnung. Trügerisch schön sah das Stadtpanorama von Dresden am Sonntagabend aus. Doch der Pegel der Elbe betrug 5,24 Meter - und das Wasser soll in der sächsischen Landeshauptstadt in den kommenden Tagen weiter steigen.

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Die Elbschifffahrt ist wegen des Hochwassers eingestellt worden. Die Stege der historischen Raddampfer der Sächsischen Dampfschiffahrt in Dresden enden im Wasser der Elbe.

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Andere Orte wie Zittau haben das Schlimmste schon hinter sich. Für dieses Kamel im teilweise überfluteten Tierpark von Zittau geht es ab ins Trockene.

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In Ostritz gehen die Einwohner ans Aufräumen.

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Für viele Betroffene wird das Ausmaß der Flut jetzt erst richtig deutlich: Mit einem Kärcher renigt Ingo Löffler nach der Überflutung im Chemnitzer Ortsteil Harthau sein Badezimmer vom Schlamm.

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Hier im Dreiländereck war die Lage besonders dramatisch: Im sächsischen Görlitz (rechts) mussten mehr als 1440 Menschen ihre Häuser verlassen und in Sicherheit gebracht werden. Und auch im polnischen Zgorzelec (links) überschwemmte der deutsch-polnische Grenzfluss die Innenstadt.

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Nach Angaben des sächsischen Hochwasserzentrums lag der Pegelstand der Neiße am Sonntag bei 7,07 Meter - das ist der höchste Wert seit Beginn der Messungen im Jahr 1912. Normal ist in Görlitz ein Mittelwert von 1,70 Meter.

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Die Behörden zählten in dieser Region acht Tote: drei Deutsche, vier Tschechen und ein Hochwasseropfer in Polen. Im Bild rettet ein Helfer im polnischen Dorf Zgorzelec einen kleinen Jungen vor den Wassermassen.

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Im Raum Chemnitz sowie im Erzgebirge war es die Würschnitz, die zu viel Wasser mit sich führte. Im Bild ein Motorradfahrer auf der Chemnitzer Uferstraße. Mittlerweile hat sich die Lage entspannt.

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In Neukirchen bei Chemnitz waren durch das Hochwasser drei Menschen ums Leben gekommen. Die Feuerwehr fand die Frau und zwei Männer leblos im Keller. Sie geht davon aus, dass die 72-Jährige und ihr zwei Jahre älterer Mann sowie ein 63-jähriger Nachbar beim Versuch, ihre Habseligkeiten vor dem  Wasser zu retten, ertrunken sind.

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Sorgen bereiten den Rettern Schaulustige, die von Brücken aus das Hochwasser beobachten und sich so unnötig in Gefahr brächten. Manche Brücken sind aufgrund der Wassermassen einsturzgefährdet.

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... erinnern an das Jahrhunderthochwasser von 2002 - siehe dieses Archivbild aus der sächsischen Stadt Grimma.

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Gewaltige Fluten, verwüstete Landstriche, zerstörte Existenzen: Nach sintflutartigen Niederschlägen begann im August 2002 das Hochwasser in der sächsischen Erzgebirgsregion. Eine verheerende Flutwelle rollte wochenlang von Tschechien durch Dresden, Dessau, Bitterfeld und Wittenberg bis nach Hitzacker in Niedersachsen. Im Dauereinsatz versuchten zehntausende Helfer und Bundeswehrsoldaten, die Fluten mit Sandsäcken und Barrieren aufzuhalten. Dennoch brachen zahlreiche Dämme. Allein in Sachsen gab es 21 Flutopfer, die Wassermassen zerstörten Teile der Dresdner Altstadt, darunter die berühmte Sempteroper.

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Dennoch brachen zahlreiche Dämme. Allein in Sachsen gab es 21 Opfer, die Wassermassen überfluteten Teile der Dresdner Altstadt, darunter die Semperoper und dem Dresdner Zwinger (im Bild). Sachsens MInisterpräsident Stanislaw Tillich ist jedoch nicht der Meinung, dass das aktuelle Hochwasser in seinem Ausmaß mit der Jahrhundertflut vergleichbar sei.

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