Überlebende nach Minenunglück:Das Wunder von China

Vor 25 Tagen hat sie das Wasser in der Mine eingeschlossen: Jetzt sind drei verschüttete Bergleute lebend aus dem Schutt gezogen worden.

Kohle als Magenfüller: Wie durch ein Wunder haben drei chinesische Bergarbeiter 25 Tage in einem gefluteten Kohlebergwerk überlebt. Wie die Nachrichtenagentur Xinhua am Montag berichtete, haben Rettungskräfte die drei Kumpel am Sonntag in den Umständen entsprechender guter Verfassung aus dem Xinqiao-Bergwerk in der Südwest-Provinz Guizhou geborgen. Um nicht zu verhungern, hatten sie Kohle gegessen. Das Bergwerk war am 17. Juni überflutet worden.

16 Arbeiter blieben in den Schächten eingeschlossen; bis zum Wochenende konnte nur einer von ihnen tot geborgen werden. Die drei Kumpel Wang Quanjie, Wang Kuangwei and Zhao Weixing hielten sich in einem der tiefer gelegenen Schächte auf, in den die Wassermassen nicht eingedrungen waren.

Nach Angaben ihres Retters überlebten sie mit Hilfe des schmutzigen Grubenwassers. Ihre hungrigen Mägen überlisteten sie, indem sie auf Kohle kauten. Das spärliche Licht ihrer Grubenlampen soll sie vor der Verzweiflung bewahrt haben. Die Bergungskräfte konnten sie schließlich mehr als drei Wochen nach dem Unglück orten. Sie waren entkräftet, aber noch bei vollem Bewusstsein und baten als erstes um Wasser. Die Bergarbeiter hatten in ihrem steinernen Gefängnis in Xinqiao in der Provinz Guizhou zwar keine Nahrung, aber genügend Sauerstoff und Wasser, hieß es in Medienberichten. "Sie waren erfahren. Sie versuchten, ihre Energie zu sparen und glaubten fest daran, dass sie gerettet werden", sagte einer der Retter.

Um die Männer nach fast vier Wochen unter Tage vor dem grellen Licht an der Erdoberfläche zu schützen, bekamen sie schwarze Augenklappen. Das chinesische Fernsehen zeigte am Montag Bilder von den drei ausgemergelten Männern, wie sie von Ärzten behandelt werden.

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