Süddeutsche Zeitung

Starkregen:Überschwemmungen in türkischem Erdbebengebiet - Tote und Vermisste

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Nach den heftigen Erdstößen vor fünf Wochen folgt in der Region die nächste Katastrophe.

Seit den Erdbeben vor rund fünf Wochen sind Hunderttausende Menschen in der Südosttürkei obdachlos und leben in provisorischen Zelten. Nun sind bei Überschwemmungen nach außergewöhnlich starkem Regen mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Fünf Menschen wurden am Mittwoch noch vermisst, wie der türkische Innenminister Süleyman Soylu sagte.

In der an Syrien grenzenden Provinz und der gleichnamigen Hauptstadt Şanlıurfa seien zwölf Menschen ums Leben gekommen, es liefen Rettungseinsätze, sagte Provinzgouverneur Salih Ayhan dem staatlichen Sender TRT Haber. Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Toten weiter steigen könnte, so Ayhan. Der Gouverneur rief die Anwohner dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben oder gegebenenfalls sichere Gegenden aufzusuchen. Schulen wurden für einen Tag geschlossen.

In Şanlıurfa wurde neben Wohnhäusern laut der Nachrichtenagentur DHA auch die Notaufnahme eines Krankenhauses überflutet. Die Patienten seien in Sicherheit gebracht worden. In einem Bericht des Senders Habertürk war zu sehen, wie Anwohner einen Mann und ein Kind mit einem Seil von einer überfluteten Straße in der Stadt Şanlıurfa retteten. In der etwa 1o0 Kilometer weiter nördlich gelegenen Nachbarprovinz Adıyaman, im Landkreis Tut, wurde nach Angaben des türkischen Innenministers Süleyman Soylu ein Container-Haus weggeschwemmt, in dem eine Familie untergebracht war. Dabei sei ein Mensch ums Leben gekommen.

Soylu rief die Anwohner in Adıyaman auf, sich von Flussbetten fernzuhalten. Bereits am Vortag hatte Starkregen den Menschen in der Erdbebenregion zu schaffen gemacht. Bei dem Beben am 6. Februar und vielen Nachbeben waren alleine in der Türkei mehr als 48 000 Menschen ums Leben gekommen.

In İskenderun in der Provinz Hatay drang Wasser in Zelte ein. Wie Aufnahmen eines Fernsehsenders zeigten, rissen die Wassermassen Autos mit sich und beschädigten Straßen und Brücken. Menschen brachten sich schwimmend in Sicherheit. Für die kommenden zwei Tage rechnet die türkische Katastrophenschutzbehörde mit weiteren heftigen Regenfällen in der Region und warnt Anwohner vor weiteren Stürmen und Überschwemmungen.

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