Süddeutsche Zeitung

Türkei:Flugzeugentführung unblutig beendet

Die Entführung einer Linienmaschine mit 178 Passagieren ist am Flughafen von Ankara ohne Gewalt zu Ende gegangen. Der Entführer ergab sich nach der Landung der Polizei - politische Motive hatte er wohl nicht.

Wie der türkische Fernsehsender CNN Turk berichtete, zwang der Passagier Mehmet Gökçingöl die Piloten der Maschine der privaten türkischen Fluglinie Pegasus am Dienstagnachmittag von ihrer Route - von Diyarbakir im Südosten des Landes nach Istanbul - abzuweichen . Er habe behauptet, mit einer Handgranate bewaffnet zu sein und wollte die Maschine ursprünglich nach Teheran entführen.

Anschließend zwang er die Piloten, in Ankara zu landen. Auf dem dortigen Flughafen habe der Mann schließlich aufgegeben und sei festgenommen worden. Der Mann, der nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu in den Vierzigern ist, wurde der Anti-Terror-Polizei überstellt. CNN Turk meldet weiter, der Entführer habe laut Polizei keinen politischen Hintergrund.

Er sei drogenabhängig und wegen Handels mit Rauschgift vorbestraft, berichteten türkische Medien. Ein politischer oder gar terroristischer Hintergrund wurde deshalb ausgeschlossen.

Berichte, wonach er verlangt haben soll, das Flugzeug solle nach Teheran fliegen, wurden offiziell nicht bestätigt. Da es dem Mann nicht gelang, in das Cockpit vorzudringen, konnte der Pilot die Maschine auf dem Flughafen von Ankara landen. Den Berichten zufolge hatte der Luftpirat damit gedroht, per Handy eine Bombe zu zünden. Nach der Aufgabe des Entführers wurde die Maschine durchsucht. Dabei wurde jedoch kein Sprengstoff gefunden.

In ersten Berichten war noch von einer Luftpiratin die Rede gewesen. Die 178 Insassen in dem Flugzeug blieben unverletzt.

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