Süddeutsche Zeitung

Türkei:Der vorletzte Zug

Die Türkei hat ein Rauchverbot in geschlossenen Räumen eingeführt. Noch gilt eine Übergangsregelung, wer sich aber ab 2009 eine Zigarette anzündet, muss zahlen.

In der Türkei ist am Montag ein Gesetz zum Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden in Kraft getreten. Das im Januar vom türkischen Parlament verabschiedete Gesetz gilt für alle öffentlichen Gebäude, für Arbeitsplätze, Einkaufszentren, Sportstadien und Krankenhäuser.

Restaurants und Cafés genießen eine gut einjährige Übergangsfrist. Ab Juli kommenden Jahres gilt aber auch dort ein striktes Rauchverbot. Die Türkei zählt zu den Ländern in Europa, in denen am meisten geraucht wird: 60 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen greifen regelmäßig zur Zigarette.

Eingefleischte Raucher werden aber auch weiterhin einen Weg finden, ihrer Sucht nachzugehen. So können bei Sportveranstaltungen oder Konzerten Raucherecken eingerichtet werden, in Hotels können spezielle Raucherzimmer gebucht werden, und sogar psychiatrische Kliniken, Altenheime oder Gefängnisse stellen ihren Bewohnern Raucherräume zur Verfügung.

Bei Verstößen gegen das Nichtrauchergesetz müssen private Einrichtungen umgerechnet bis zu 2700 Euro Strafe zahlen, Einzelpersonen 26 Euro.

In öffentlichen Verkehrsmitteln in der Türkei gilt schon seit längerem ein Rauchverbot, auch Tabakwerbung ist untersagt. Doch mit der Umsetzung der Regeln nahmen es die Türken bislang nicht so genau: Sogar Abgeordnete, die im Parlament für das Gesetz stimmten, kündigten an, weiterhin im Parlament rauchen zu wollen.

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AFP
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