Tübingen:Polizei befreit 13-Jährige aus Gewalt von Entführer

In Freudenstadt hat die Polizei eine Schülerin nach mehreren Stunden aus der Gewalt eines Entführers befreit. Der Mann hatte das Mädchen am Donnerstagmorgen in sein Auto gelockt und wollte offenbar Lösegeld erpressen.

Stundenlang war das Mädchen in der Hand eines Entführers: Am Donnerstagabend beendeten Einsatzkräfte der Polizei in Freudenstadt eine Geiselnahme. Das 13-jährige Opfer blieb unverletzt, der mutmaßliche Täter wurde von Spezialkräften überwältigt und festgenommen.

Der 51-jährige Mann aus Rottenburg hatte die Tochter eines Tübinger Unternehmers am Donnerstagmorgen laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft auf dem Schulweg in sein Auto gelockt und verschleppt. Zunächst sei der Mann mit dem dunkelblauen Pkw Richtung Baden-Baden und dann weiter nach Freudenstadt gefahren. Ein Sprecher der Anklage schilderte, wie sich die Jugendliche während der Autofahrt unter einer Decke auf der Rückbank verstecken musste.

Gegen Mittag meldete er sich bei der Familie des Mädchens und forderte jeweils eine Million in Euro, in Franken und US-Dollar Lösegeld. Mehrmals sprach der Entführer mit den Eltern seines Opfers, von einer Telefonzelle aus. Die 13-Jährige nahm er währenddessen mit in die Zelle. Über die Gespräche gelang es den Ermittlern, den mutmaßlichen Täter in Freudenstadt aufzuspüren. Dort konnte die Schülerin am Abend unverletzt befreit werden.

Sie wurde noch in der Nacht zu ihrer Familie zurückgebracht. "Wie er sie eingeschüchtert oder bedroht hat, wissen wir noch nicht", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Er verwies darauf, dass die Jugendliche aus Rücksicht auf den Opferschutz noch nicht vernommen worden sei.

Der Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft und hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Der Mann sei des erpresserischen Menschenraubes dringend verdächtig, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Wird er verurteilt, sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe von fünf bis 15 Jahren vor.

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