Tsunami in der Südsee:Mehr als 100 Tote auf Samoa

Sie hatten nur 15 Minuten Zeit: Mindestens 113 Menschen sind in der Südsee in einem Tsunami gestorben. Die Riesenwelle kam nur wenige Minuten nach der Warnung.

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Kurz vor 6.48 Uhr auf Samoa: Die Bewohner der Inselgruppe bekommen alle eine SMS mit einer schrecklichen Nachricht: Ein Tsunami wird nach einem gewaltigen Erdbeben die Inseln heimsuchen. Viel Zeit bleibt ihnen nicht. Sie haben etwa 15 Minuten. Im Morgengrauen dauert es nur wenige Minuten, bis nach einem zwei- bis dreiminütigen Erdbeben eine bis zu neun Meter hohe Riesenwelle auf die Insel trifft. Kurze Zeit später stehen Straßen, Städte und Dörfer auf Amerikanisch-Samoa meterhoch unter Wasser. Die Wellen des Tsunamis waren am Dienstag um 19.48 Uhr (MEZ) von einem vorhergehenden Erdbeben der Stärke 8 bis 8,3 ausgelöst worden. Das Epizentrum lag etwa 200 Kilometer westlich von der Inselkette Samoa. Mindestens 113 Menschen starben. Die Behörden gehen von noch mehr Toten aus, es gibt noch keinen Überblick über die Verwüstungen in Siedlungen. Auch auf Tonga starben etwa zehn Menschen.

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Die Schäden, die das Seebeben ausgelöst hat, sind gravierend: Häuser, Straßen, Autos mussten dem Wasser weichen. Ein Auto wurde in Fagatogo von der Kraft des Meeres gegen eine Brücke gespült. Das Wasser drang bis etwa einen Kilometer ins Landesinnere vor. Unter den zahlreichen Verletzten sind auch zwei deutsche Touristen. Auf den Samoa-Inseln leben insgesamt 220.000 Menschen.

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Das Frühwarnsystem auf Samoa funktioniere nicht über Sirenen, sondern über Handy. Die Bevölkerung war vor dem Tsunami per SMS gewarnt worden, erklärte der deutsche Honorarkonsul Arne Schreiber. Das Zentrum des Bebens war nur 150 bis 200 Kilometer von Samoa entfernt. Darum kam die Flutwelle so schnell auf der Inselkette an. "Die Warnung kam eigentlich zu spät", so Schreiber. In der Hauptstadt Pago Pago auf Amerikanisch-Samoa wurden zahlreiche Häuser und Autos demoliert und zerstört.

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Auf der samoanischen Hauptinsel Upolu soll das Wasser bis 800 Meter ins Landesinnere vorgedrungen sein. "Die Kraft des Wassers riss unsere Einrichtung durch das Dach", sagte Wendy Booth im australischen Radiosender Fairfax Radio Network. Boote wurden an Land getrieben. Die Wellen haben beispielsweise den Ort Fagatogo auf Amerikanisch-Samoa komplett unter Wasser gesetzt.

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Der Strom ist ausgefallen, der Flughafen wurde geschlossen, Straßen waren voll mit Wasser und Schlamm, das Krankenhaus in Pago-Pago war überflutet: Die Region bei Samoa und im Tonga-Graben gehört zu den aktivsten Erdbebenregionen der Welt. "Das ist nichts Ungewöhnliches", kommentiert Klaus Hinzen, der Leiter der Erdbebenstation der Universität Köln, die Katastrophe in der Südsee. "In dem Bereich gibt es 80 Prozent aller weltweiten Beben". Dort bewegten sich zwei Erdplatten mit einer Geschwindigkeit von acht Zentimetern pro Jahr aufeinander zu.

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Das Beben mit der Stärke 8,0 bis 8,3 soll bei Weitem nicht so stark gewesen sein wie das starke Erdbeben vor Sumatra im Dezember 2004. Dennoch ist eine Menge zu Bruch gegangen: Autos sind vollständig demoliert, Teile von Häusern wurden in Pago Pago durch die Wassermassen davon gespült. Ganz zu schweigen von Dutzenden Toten und Verletzten.

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"Es war ein sehr flaches Beben", sagt Rainer Kind, vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam, "nach den ersten Messungen nur zehn Kilometer unter dem Meeresboden." Arbeiter und Einwohner von Fagatogo haben sich nach der Warnung auf Berge gerettet und damit Schlimmeres verhindert.

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"Tsunamis, die von einem Beben der Stärke 8,0 ausgelöst werden, breiten sich normalerweise nicht über einen gesamten Ozean aus", sagt Rainer Kind. Das ist wohl der Grund dafür, dass die Warnungen für andere Inseln der Südsee bereits am Dienstagabend wieder zurückgenommen werden konnten. Auf Samoa sind aber nicht nur Dutzende Menschen gestorben, auch Boote sind gestrandet, Wellblech wurde von der Wucht des Meerwassers zerknautscht wie Kaugummi.

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Ein Bild der Verwüstung zwischen Palmen und blauem Himmel: In Leone auf Amerikanisch-Samoa sind mehrere Hütten eingestürzt. Das Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii hat eine 1,57 Meter hohen Flutwelle beobachtet - auf Hawaii kam der Tsunami nur sehr leicht an.

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Auch für Hawaii war eine Warnung ausgegeben worden. Als einzige Auswirkung des Seebebens gab es hier allerdings nur etwas höhere Wellen - ideal zum Surfen.

Der Ewa Beach auf der hawaiianischen Insel Oahu. Foto: AP

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Vorsichtsmaßnahmen in Neuseeland: In der Nähe von Auckland wird ein Strand geräumt. Die Tsunami-Warnung für Neuseeland wurde aber noch am Dienstagabend zurückgenommen.

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Die meterhohen Wellen zogen auch Schaulustige an. Faszination Riesenwelle: Ein Mann namens Wes schaut mit seinem Fernglaus aufs Meer. Vom Auto aus hatte er gesehen, dass sich an der Nordküste von Takapuna in der neuseeländischen Hauptstadt Auckland etwas über dem Meer zusammenbraut.

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Die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) auf Hawaii hat eine Graphik des Seebebens erstellt. Sie zeigt ...

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... wie lange es dauerte, bis der Tsunami nach dem Erdbeben die verschiedenen Küsten erreichte - bei den Samoa-Inseln war es nur eine Viertelstunde.

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Eine Karte zeigt, wo das Epizentrum des Tsunamis lag, der West- und Amerikanisch-Samoa sowie Tonga Verwüstungen angerichtet hat.

Foto: Reuters Text: abis

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