Staatsbesuch:Trump trifft die Queen noch einmal

Staatsbesuch: US-Präsident Trump, First Lady Melania Trump und die Queen bei ihrem ersten Treffen im Juli 2018.

US-Präsident Trump, First Lady Melania Trump und die Queen bei ihrem ersten Treffen im Juli 2018.

(Foto: Getty Images)
  • US-Präsident Donald Trump kommt vom 3. bis 5. Juni zum Staatsbesuch nach Großbritannien.
  • Zahlreiche Politiker reagieren empört, Aktivisten rufen zu Protesten auf.

Als Donald Trump im vergangenen Juli die Queen besuchte, war für viele Briten klar: Das kann nicht gut gehen. Der US-Präsident, für sein eher rüpelhaftes Benehmen bekannt, zum Tee bei den Royals, die so sehr Wert auf die Etikette legen? Tatsächlich gab es ein paar Fehltritte, die ihm die Briten übelnahmen. Nicht nur, dass Trump die Queen minutenlang warten ließ - er versperrte ihr beim Vorbeischreiten an der Ehrengarde auch noch den Weg.

Nun ist klar: die Briten - und auch die Queen - werden Trump erneut empfangen. Vom 3. bis 5. Juni sollen der US-Präsident und First Lady Melania zu Gast bei der Queen sein, teilte der Buckingham-Palast auf Twitter mit. Anders als im Juli 2018 ist es diesmal allerdings kein Arbeitsbesuch, sondern ein Staatsbesuch. Das heißt: mehr Pomp und mehr Ehrung für den US-Präsidenten, der auch in Großbritannien sehr umstritten ist. Unter anderem wird es dann wohl ein Staatsbankett mit der Queen im Buckingham-Palast geben und eine Fahrt mit einer vergoldeten Kutsche über die Prachtstraße "The Mall" in London. Vor Trump wurde die Ehre des Staatsbesuchs nur zwei US-Präsidenten zuteil: George W. Bush und Barack Obama.

Erste kritische Stimmen haben sich bereits zu Wort gemeldet, darunter zahlreiche Politiker der Labour-Partei. "Trump ist kein Freund Großbritanniens", schrieb etwa der Abgeordnete David Lammy auf Twitter. Theresa May verkaufe das UK an einen Lügner und Betrüger. Die Premierministerin hatte die Einladung an Trump bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Jahr 2017 ausgesprochen. Schon damals stieß ihr Vorhaben auf Empörung. Parlamentspräsident John Bercow hatte angekündigt, den US-Präsidenten nicht für eine Rede im Palace of Westminster zu empfangen. Indirekt warf er Trump Rassismus und Sexismus vor.

Eigentlich hätte der Staatsbesuch Trumps längst stattfinden sollen. Eventuell ließ sich London mit einem Termin im Hinblick auf die erwarteten Proteste Zeit. Trump kam im Juli vergangenen Jahres zunächst zu einem mehrtägigen Arbeitsbesuch nach Großbritannien. Er war in der Botschafterresidenz in London untergebracht, nahm aber nur Termine außerhalb der Hauptstadt wahr und reiste per Hubschrauber. Auf dem Programm stand auch das besagte Tee-Treffen mit der Queen auf Schloss Windsor.

Und schon wie bei Trumps erstem Besuch, dürfte es auch im Juni zu zahlreichen Protesten kommen. Auf Facebook wurde bereits ein Aufruf gestartet, den Staatsbesuch Trumps zu stoppen.

Die Queen hat sich nicht öffentlich zu Trump geäußert - so wie sie auch sonst ihre persönlichen Ansichten zurückhält. Die Einladung an den US-Präsidenten erfolgte zwar von der Queen, jedoch entspricht sie damit dem Wunsch der britischen Regierung. Trump hatte die Queen nach seinem Besuch als beeindruckende Frau bezeichnet, die "nie wirklich einen Fehler gemacht hat". Für Trump dürfte das in den Augen vieler Briten wohl nicht gelten.

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