Wenn Rick Reilly dieser Tage Bücher signiert, schreibt er noch eine kleine, beleidigende Botschaft dazu. F*ck, drei Buchstaben und ein Sternchen, eine Anti-Widmung sozusagen, dahinter der Nachname des Präsidenten. Trump, ohne Sternchen. Reillys kürzlich erschienenes Buch heißt "Commander in Cheat: How Golf Explains Trump" und unterscheidet sich von all den anderen Schriften über den US-Präsidenten. Es ist keine Enthüllungsgeschichte, keine Insider-Story aus dem Weißen Haus, es ist ein Buch über Golf - und über Trump. Reilly ist einer der bekanntesten Sportjournalisten der USA, passionierter Golfspieler und derzeit aufrichtig aufgebracht. In "Commander in Cheat" behauptet Reilly, dass er immer wieder erlebt habe, wie Trump, ebenfalls passionierter Golfspieler, geschummelt und seine Golfpartner betrogen hat. Persönliche Anekdoten kombiniert Reilly mit Berichten prominenter Hobbygolfer wie Schauspieler Samuel L. Jackson oder Boxer Óscar de la Hoya, mit Gerichtsunterlagen über Trumps Golfplätze, mit Aussagen von Caddies. Die Welt als Golfplatz also? Ein Gespräch mit Autor Rick Reilly, der zwar wütend ist, aber auch sagt, dass er sehr gerne wieder mit Trump auf dem Platz stehen würde.
US-Präsident beim Golfen:"Trump betrügt bei jeder Gelegenheit"
Gestohlene Bälle, bestochene Caddies und ein Handicap von sagenhaften 2,8: Wie das Buch eines Sportjournalisten über Trumps Golf-Leidenschaft zur Abrechnung wurde - und was es über den US-Präsidenten verrät.
Interview von Jürgen Schmieder
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