Sexualisierte Gewalt:Großer Streit um eine kleine Statue

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Die Bronzestatue, die eine koreanische Zwangsprostituierte des japanischen Militärs im Zweiten Weltkrieg symbolisiert, wurde 2020 vom Berliner Korea-Verband aufgestellt. (Foto: Imago)

In einem Berliner Park erinnert ein Denkmal an Koreanerinnen, die während des Zweiten Weltkriegs von der japanischen Armee missbraucht wurden. Warum will Berlin die Figur jetzt wieder loswerden?

Von Verena Mayer, Berlin

Rosalind zum Beispiel. Als japanische Truppen bei ihrer Invasion Südostasiens 1941 in Rosalinds Dorf auf der malaiischen Halbinsel kamen, verschleppten sie die Mutter von zwei Kindern und brachten sie in ein Bordell. Dort bekam sie den japanischen Namen Hanako und wurde von Offizieren vergewaltigt. Oder Marta aus Osttimor. Sie war ein Teenager, als die japanische Armee dort 1942 einfiel. Dennoch musste sie dem japanischen Militär als Prostituierte dienen und wurde erst freigelassen, als sie vollkommen entkräftet war. Oder Mardiyem, 13 Jahre alt. Beim japanischen Angriff auf Indonesien 1942 wurde sie als Prostituierte in eine „Troststation“ der japanischen Armee geschickt. Dort wurde sie schwanger und musste sich einer grausamen Abtreibung unterziehen.

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