Tropensturm:Taifun "Wipha" fordert mehrere Todesopfer in Japan

Zerstörte Häuser, umgestürzte Strommasten, blockierte Straßen: In Japan hat ein Taifun die Insel Izu schwer verwüstet. Zahlreiche Menschen kamen ums Leben. In Tausenden Haushalten des Landes fiel der Strom aus, Hunderte Schulen blieben geschlossen.

Der Taifun "Wipha" hat am Mittwoch schwere Verwüstungen auf der japanischen Insel Izu Oshima angerichtet, mindestens sechzehn Menschen sind ums Leben gekommen. Auf der 120 Kilometer südlich von Tokio gelegenen Insel werden noch 45 Menschen vermisst, zu ihnen gibt es keinen Kontakt.

Erdrutsche und Überflutungen hätten dort mehrere Häuser zerstört, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender NHK. Die Rettungskräfte hätten am Morgen zwei Menschen aus ihrem eingestürzten Haus in Sicherheit bringen können, seien aber noch nicht in alle Regionen der Insel vorgedrungen. Viele Bewohner suchten in Schutzunterkünften Zuflucht.

In der Hauptstadt Tokio war der öffentliche Verkehr vorübergehend beeinträchtigt. Manche Büroangestellte waren vorsichtshalber am Vortag nicht nach Hause gefahren, sondern übernachteten in der Nähe ihrer Arbeitsplätze. Hunderte Schulen im Land, darunter auch die Deutsche Schule in Yokohama, blieben geschlossen. In Tausenden Haushalten fiel zeitweise der Strom aus.

"Wipha" war als schwerster Tropensturm seit zehn Jahren angekündigt worden, doch blieb das Festland offenbar von dramatischen Schäden verschont. Am frühen Morgen bewegte sich der Taifun in nordöstlicher Richtung von der Küste weg. Gegen Mittag wurde berichtet, dass sich der Tropensturm über dem Meer zu einer tropischen Tiefdruckzone abgeschwächt habe.

Entwarnung gab es daher auch von der havarierten Atomanlage in Fukushima. In der Atomruine Fukushima musste der Betreiberkonzern Tepco etwa 40 Tonnen schwach strahlendes Wasser aus Notbehältern ablassen, um Platz zu schaffen. Grund war, dass der Wasserpegel in Auffangbecken um Tanks für Kühlwasser aus den Reaktoren wegen der Regenfälle gestiegen war. Die Strahlenbelastung des abgelassenen Wassers habe unter dem erlaubten Grenzwert gelegen, sagte der Betreiber Tepco.

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