Trennung bei Gottschalks:"Füreinander da sein"

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Das letzte gemeinsame öffentliche Foto: Thea und Thomas Gottschalk in Bayreuth im Jahr 2018. (Foto: Matthias Balk/dpa)

1972 lernten sich Thea und Thomas Gottschalk kennen, 1976 wurde geheiratet. Vor Kurzem sprach der Moderator noch von brennenden Herzen. Jetzt ist die Trennung bestätigt.

Von Oliver Klasen

Keiner der Berichte, in denen die Trennung des Paares vermeldet wird, kommt ohne die Bemerkung aus, dass die Ehe ja mehr als 40 Jahre bestanden habe, so als schütze die Dauer der Verbindung davor, sich auseinanderzuleben, sich neu zu verlieben, deswegen die alte Beziehung in Frage zu stellen und womöglich auch zu beenden, kurzum: Dinge zu tun, die nach allem, was Psychologen und andere Experten wissen, allzu menschlich sind.

Medienanwalt Christian Schertz bestätigte am Montagnachmittag, was die Bild zuvor vermeldet hatte: Thomas, 68, und Thea Gottschalk, 73, sind nicht mehr zusammen. In dem Bericht heißt es, die beiden erwachsenen Kinder seien bereits vor einigen Wochen informiert worden. "Wir bitten, die Privatsphäre der Familie zu respektieren und von weiteren Anfragen Abstand zu nehmen", so lässt sich Schertz zitieren und dann folgt eine Aussage, die Paartherapeuten mit dem Begriff "Conscious Uncoupling" verbinden. Trotz der Trennung wolle man "zusammenstehen und füreinander da sein". Sätze, die man schreibt, wenn man nicht zu viel Privates nach außen geben und gleichzeitig Spekulationen über einen möglichen Rosenkrieg klein halten will.

In der Öffentlichkeit hatte sich die Trennung jedenfalls nicht abgezeichnet. Vor vier Monaten, als bei den verheerenden Waldbränden in Kalifornien die Villa der Gottschalks völlig zerstört wurde, sagte der Moderator folgenden Satz: "Dass mein Herz für Thea brennt, weiß jeder. Aber dass zum Hochzeitstag auch noch unser Haus brennt, muss nicht sein". Thea Gottschalk konnte bei der Flucht aus dem Haus gerade noch die Katzen retten, etliche seiner Bühnenoutfits und ein handgeschriebenes Gedicht von Rainer Maria Rilke, das er einst geschenkt bekommen hatte, wurden dagegen vernichtet. Nach Malibu waren die Gottschalks schon in den neunziger Jahren gezogen, um den Kindern ein Leben ohne Daueröffentlichkeit zu ermöglichen. Thomas und Thea Gottschalk hatten 1976 geheiratet. Er war da schon eine Größe in der Münchner Medienszene, Radiomoderator beim Bayerischen Rundfunk, erste Versuche im Fernsehen.

Das 80/20-Gefüge

Kennengelernt hatte er seine Frau vier Jahre zuvor, im Fasching. Sie sei von einem anderen Typen verfolgt worden und habe sich hinter ihm versteckt, erzählte er einmal bei Markus Lanz. "Wenn du dich schon hinter mir versteckst, kannst du auch gleich mit mir tanzen", habe er gesagt. Man stellt sich, wenn man das liest, sofort das München der Siebziger und Achtziger vor. Das München aus der TV-Serie "Monaco Franze", wo Gottschalk später einen Kurzauftritt als Türsteher hatte und dem Monaco in der Disko "California" (sehr prophetisch) mitteilte, dass "Disko out ist" und "Schwabing auch out ist" (ebenfalls prophetisch).

Wenn es stimmt, was manche Psychologen sagen, dass das Geheimnis einer guten Beziehung 80 Prozent Gemeinsamkeiten und 20 Prozent Unterschiede sind, dann waren die Gemeinsamkeiten im Falle der Gottschalks die Vorliebe für extravagante Outfits, der ausgeprägte Rededrang und eine Tatsache, die er im Interview einmal so beschrieb: "Wir sind beide nicht ganz dicht". Das letzte Bild, das das Paar gemeinsam in der Öffentlichkeit zeigt, stammt aus dem Sommer vergangenen Jahres. Bayreuther Festspiele, er in Schwarz, sie in Gold, den Arm auf seiner Schulter. Niemand weiß genau, was in den Monaten danach passiert ist, aber irgendwie muss das 80/20-Gefüge durcheinandergeraten sein.

© SZ vom 19.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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