Trauerfeier nach Massaker in Newtown:Obama fordert besseren Schutz von Kindern

"Diese Tragödien müssen aufhören, wir müssen uns ändern": Bei der Trauerfeier für die Opfer des Amoklaufs in Newtown spricht Barack Obama den Angehörigen in einer bewegenden Ansprache sein Mitgefühl aus. Die USA hätten ihre Kinder nicht ausreichend geschützt, sagt der US-Präsident - und verlangt politische Konsequenzen.

US-Präsident Barack Obama hat während einer Trauerfeier für die Opfer des Massenmords an einer Grundschule in Newtown, Connecticut zu einem besseren Schutz von Kindern aufgerufen.

Ohne das Wort Waffengesetze ausdrücklich zu nennen, forderte Obama das Handeln von Politikern ein. Er selber werde sich mit aller Kraft dafür einsetzen. "Können wir sagen, dass wir für den Schutz unserer Kinder genug tun? Wenn wir ehrlich sind: Nein", sagte Obama.

Die USA hätten ihre Kinder nicht ausreichend geschützt und das müsse sich ändern: "Wir können das nicht mehr tolerieren. Diese Tragödien müssen aufhören. Und um sie zu beenden, müssen wir uns ändern", fügte er hinzu. Er werde seine ganze Macht einsetzen, damit sich solche Taten künftig nicht mehr wiederholen könnten. Die Waffengewalt in den USA müsse reduziert werden.

An der ökumenischen Gedenkfeier nahmen Angehörige der Opfer, Lehrer der Schule sowie Polizisten und Retter teil, die nach dem Verbrechen im Einsatz waren. Es waren Geistliche verschiedener Religionen anwesend, unter anderem wurden jüdische und islamische Klagelieder gesungen.

Obama versicherte, die Familien seien in ihrer Trauer nicht allein. Menschen im ganzen Land weinten mit ihnen und beteten für sie. Er wisse jedoch, dass Worte die Trauer nicht lindern könnten. Dann verlas er die Vornamen der 26 Opfer. "Gott hat sie alle nach Hause gerufen", sagte er.

Diskussion um Waffengesetze

Zuvor hatte Obama sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit Familien der Opfer und den Rettungskräften getroffen. Dem Gouverneur von Connecticut, Dannel Malloy, sagte Obama, dieser Freitag sei der schwierigste Tag seiner Präsidentschaft gewesen.

Für Obama war es bereits die vierte Ansprache dieser Art in seiner Amtszeit nach einem Amoklauf. Ein 20-Jähriger hatte am vergangenen Freitag an der Grundschule in der Kleinstadt in Connecticut 26 Menschen und sich selbst getötet. Zwanzig der Opfer waren Kinder. Zuvor hatte der Schütze bereits seine Mutter getötet.

Nach der Schießerei entbrannte in den USA erneut die Debatte um das Waffenrecht. Während demokratische Senatoren eine Verschärfung der Gesetze forderten, sprach sich ein republikanischer Abgeordneter für einen einfacheren Zugang zu Waffen aus.

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