Trauer um Haider:Kniefall in Klagenfurt

Die offiziellen Trauerfeierlichkeiten für Jörg Haider in Österreich haben begonnen. Der Rechtspopulist bewegt weiterhin die Massen.

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Die offiziellen Trauerfeierlichkeiten für Jörg Haider in Österreich haben begonnen. Der tödlich verunglückte Rechtspopulist bewegt weiterhin die Massen.

Bereits kurz nach dem Tod am Sonntag trauerten viele Kärtner um den Landeshauptmann und Gründer der Partei Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ).

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Doch auch im Rest des Landes ist der Tote allgegenwärtig: 4000 Menschen beten am Donnerstagabend in einem Gedenkgottesdienst im Wiener Stephansdom.

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Mit seinem plötzlichen Tod scheint der umstrittene Rechtspopulist Jörg Haider zu einem der größten Österreicher aufgestiegen zu sein. Anders ist das, was sich momentan vor allem in seinem Bundesland Kärnten abspielt, nicht mehr zu erklären. Selbst politische Gegner des Kärntner Landeshauptmanns scheinen seine Rechtsbrüche und radikalen Ausfälle vergessen zu haben und loben ihn als guten Politiker und sympathischen Gesprächspartner, dessen plötzlicher Tod in Österreich eine große Lücke hinterlassen habe.

In kultischer Verehrung betrauert die Bevölkerung den Verlust ihres "guten und ehrlichen Landesvaters": "Das Ausmaß an Emotion und Anbetungsbedürfnis, das einem aus vielen Kärntner Seelen entgegen schlägt, ist für rationales Denken schwer zu fassen", notiert die liberale Tageszeitung Der Standard am Donnerstag.

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Der Leichnam des Kärntner Landeshauptmanns und Chefs der rechten Partei Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) wurde im Klagenfurter Landhaus aufgebahrt. Vertreter des österreichischen Bundesheers, der Polizei und der Feuerwehr standen am Sarg Spalier.

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Hunderte Menschen stellten sich an, um vor dem geschlossenen und mit Blumen geschmückten Sarg Abschied von Haider zu nehmen.

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Vor seinem Sarg bilden sich Schlangen, Menschen brechen öffentlich in Tränen aus und selbst in Gasthäusern werden kleine Jörg-Haider-Gedächtnisecken mit Blumen und Fotos eingerichtet. Am Freitag sollen alle Schulkinder im Bundesland in der vierten Schulstunde für ihren Landesvater Andacht halten. Haiders Frau Claudia (Foto) erlebt eine Welle der Sympathie. Dass Haider bei seiner Todesfahrt doppelt so schnell unterwegs war wie auf der Strecke erlaubt und 1,8 Promille Alkohol im Blut hatte, wird verdrängt Die Anwältin der Familie kritisiert eine "beispiellose Medienhetze" wegen der Berichterstattung über den Unfall.

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Auch der designierte neue Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler kondolierte.

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Öffentliche Trauer: Die Töchter Ulrike (links) und Cornelia Haider vor dem Landhaus in Klagenfurt, in dem der Sarg aufgebahrt wurde.

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Kerzen in Klagenfurt am Donnerstagabend: Am Samstag soll bei einer Trauerfeier der Sarg zum Dom gebracht werden, wo es eine Messe für Haider geben wird. Mindestens 30.000 Menschen werden dazu erwartet.

Die österreichische Bahn will Sonderzüge einsetzen, der ORF will die Zeremonie live übertragen. Danach soll Haiders Leiche eingeäschert und im engsten Familienkreis bestattet werden.

Der Sozialpsychologe und Haider-Experte Klaus Ottomeyer von der Universität Klagenfurt sagt, die Ausfälle und Rechtsbrüche seien einem kollektiven Vergessen zum Opfer gefallen, Haider werde nur als gütiger Mensch gesehen: "Wie dieser Konsens entstehen konnte, ist unglaublich."

Foto: AP /Texte: grc

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