Der Transplantationschirurg Björn Nashan hat sich von allen seinen Ämtern zurückgezogen. Das teilte er der SZ auf Anfrage mit. Der frühere Chefarzt am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf war Anfang der Woche in die Kritik geraten, weil er neuerdings in China arbeitet. Auch unter Fachleuten hatte das für Empörung gesorgt. Manche forderten seinen Rücktritt etwa vom Stiftungsratsvorsitz der Deutschen Stiftung Organtransplantation. An Nashans neuer Wirkstätte in Anhui waren früher - wie an zahlreichen chinesischen Kliniken - Organe von Hingerichteten transplantiert worden. Diese Praxis ist in China seit 2015 offiziell verpönt, Beobachter misstrauen dem Neuanfang jedoch. Nashan hatte betont, seine Aufgabe sei es, in Anhui ein Zentrum nach westlichem Vorbild zu errichten. Es habe dort einen "kompletten Bruch mit bisherigen Strukturen" gegeben. Der Transplantationschirurg war einer der höchsten Funktionäre der deutschen Transplantationsmedizin.
Transplantationsmedizin:Chirurg legt Ämter nieder
Der Mediziner Björn Nashan war Anfang der Woche in die Kritik geraten, weil er neuerdings in China arbeitet.
Von Christina Berndt, München
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