Mord in Norwegen:21 Jahre Haft für deutschen Auswanderer

Ein deutscher Auswanderer ist in Norwegen zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden. Er hatte seine Frau erwürgt und ihre Leiche in einem Fjord versenkt. Vor Gericht erzählte er eine seltsame Geschichte.

Für den Mord an seiner Frau an einem Fjord in Norwegen ist ein Deutscher zu 21 Jahren Haft verurteilt worden. Dieses Urteil fällte ein Gericht im norwegischen Sandnes, wie die Nachrichtenagentur NTB meldete.

Die Richter sind überzeugt, dass der 34-Jährige die Mutter von zwei Kindern kurz vor Ostern erwürgt und in 70 Metern Tiefe in einem Fjord versenkt hat. Die 36-Jährige musste demnach sterben, weil sie sich von ihrem Mann trennen und mit den Kindern zurück nach Deutschland ziehen wollte.

Vor ihrem Tod wurde die 36-Jährige laut Gerichtsmedizinern gequält und vergewaltigt. Ihr Mann bestritt dies vor Gericht. Die Richter äußerten sich erschüttert über die Kaltblütigkeit des Angeklagten und bemerkten, dass der Mann keinerlei Reue oder Bedauern darüber ausgedrückt habe, dass er seine Ehefrau getötet und die Kinder ihrer Mutter beraubt habe.

Die Familie war vor fünf Jahren ausgewandert. Davor hatte sie zuletzt in der Nähe von Hamburg gewohnt. Die Tat hatte der deutsche Auswanderer zu Prozessbeginn gestanden, jedoch immer wieder erklärt, er habe seine Frau auf deren Wunsch getötet. Diese Version schloss das Gericht in seinem Urteil aus.

Juristisch könnte der Fall indes noch weitergehen. "Das Gericht hat eine strengere Strafe zu Grunde gelegt, als meiner Meinung nach aus geltender Rechtspraxis heraus richtig war", sagt Ørjan Eskeland, der Verteidiger des Mannes nach dem Urteil. Jetzt will er mit seinem Mandanten beraten, ob sie die Entscheidung anfechten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: