Süddeutsche Zeitung

Tote bei Unfall in Albanien:Bus stürzt 100 Meter in die Tiefe

Die Feiern zum Ende der EU-Visumpflicht sind abgesagt: Bei einem Busunglück in Albanien sind mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Überlebende machen den Fahrer verantwortlich.

In Albanien sind bei einem schweren Busunglück mindestens neun Menschen getötet und mehr als 30 weitere verletzt worden. Nach Angaben der Behörden kam der griechische Bus am Montagabend auf dem Weg von Tirana nach Athen von der Straße ab und stürzte einen etwa hundert Meter tiefen Abhang hinunter. Nach dem tragischen Unfall verschob Ministerpräsident Sali Berisha die für Dienstag geplanten Feiern zum Ende der EU-Visumpflicht.

Etwa 100 Polizisten und Feuerwehrkräfte eilten zur Unglücksstelle, die rund 150 Kilometer südlich von Tirana liegt. Die Unglücksursache wird noch untersucht.

Ein Sprecher der örtlichen Feuerwehr sagte, mehrere Überlebende hätten angegeben, der Busfahrer habe während der Fahrt die meiste Zeit mit dem Handy telefoniert. Medienberichten zufolge sagten andere Passagiere, sein Fahrstil sei unberechenbar gewesen. Ob auch der Fahrer starb, war zunächst unklar.

Nach Angaben der griechischen Polizei gehört das Fahrzeug einem griechischen Busunternehmen. Zwei der besonders schwer verletzten Passagiere wurden in ein Krankenhaus in der griechischen Stadt Ioannina verlegt, die nahe der Grenze liegt und über bessere Behandlungsmöglichkeiten verfügt.

Verkehrsunfälle sind in Albanien die häufigste Todesursache. Ministerpräsident Berisha teilte am Dienstag in der albanischen Hauptstadt mit, die Feiern zur neuen Visumfreiheit für Europa würden um 48 Stunden verschoben.

Die EU-Innenminister hatten am Montag beschlossen, die Visumpflicht für Bürger Albaniens und Bosnien-Herzegowinas bereits vor Weihnachten aufzuheben. Die neue Reisefreiheit gilt für Inhaber biometrischer Pässe, die für maximal 90 Tage in den Schengen-Raum ohne Grenzkontrollen einreisen wollen.

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Quelle:
dapd/AFP/dpa/kat/jab
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