Tote bei Sturzflut in Australien:"Tsunami im Inland"

Die Stadt Toowoomba im australischen Bundesstaat Queensland ist von einer zwei Meter hohen Flutwelle getroffen worden, mindestens acht Menschen starben. Jetzt wappnet sich die Metropole Brisbane gegen die Wassermassen.

Durch neue heftige Regenfälle sind im ohnehin schon von verheerenden Überschwemmungen betroffenen Nordosten Australiens mindestens acht Menschen ums Leben gekommen, darunter vier Kinder. MIndestens elf weitere Menschen würden vermisst, sagte die Regierungschefin des Bundesstaats Queensland, Anna Bligh. "Wir machen uns große Sorgen um sie." Ein australischer Abgeordneter sprach im TV-Sender Sky News sogar von bis zu 30 Vermissten.

Reißende Wassermassen hatten am Montagabend mehrere Ortschaften westlich der Zwei-Millionen-Metropole Brisbane heimgesucht. Die Stadt Toowoomba wurde von einer zwei Meter hohen Flutwelle getroffen. In australischen Medien war von einem "Tsunami im Inland" die Rede. Häuser wurden hunderte Meter mitgeschwemmt, Brücken und Autos weggespült, Zapfsäulen an Tankstellen aus ihren Verankerungen gerissen.

In Brisbane laufen die Vorbereitungen gegen die Wassermassen auf Hochtouren. Das Stadtzentrum der australischen Millionenstadt ist teilweise evakuiert worden. Die Polizei forderte Anwohner in niedrig gelegenen Teilen der Stadt dazu auf, höher gelegene Gebiete aufzusuchen, wie der örtliche Fernsehsender Sky TV berichtete. Außerdem wurden unter großem Zeitdruck 30.000 Sandsäcke gefüllt, sagte Bürgermeister Campbell Newman und drängte die Bewohner, ihre Häuser vor dem Wasser zu schützen. Der Meteorologe Brett Harrison warnte vor weiteren Niederschlägen, die die Fluten, die sich auf Brisbane zubewegen, noch erhöhen könnten.

Die Naturkatastrophe richtete bisher Schäden in Höhe von rund fünf Milliarden australischen Dollar (etwa 3,8 Milliarden Euro) an. Millionen Tonnen Obst, Getreide und Baumwolle wurden vernichtet, die Infrastruktur wurde teilweise zerstört. Mehr als 20 Städte wurden verwüstet. Dutzende Kohlebergwerke stehen unter Wasser, mit noch unabsehbaren Folgen für den weltweiten Kohlemarkt.

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