"Tokage" wütet über Japan:Tödliche Eidechse

Mindestens 54 Menschen sind im Japan beim schlimmsten Taifun seit zehn Jahren ums Leben gekommen. Den meisten Opfern von "Tokage", deutsch Eidechse, wurden meterhohe Wellen und Erdrutsche zum Verhängnis.

Der verheerendste Taifun in Japan seit mehr als zehn Jahren hat am Mittwoch mindestens 54 Menschen das Leben gekostet. Hunderte wurden nach Regierungsangaben verletzt.

"Die Zahl der Todesopfer könnte noch steigen, wenn das ganze Ausmaß der Schäden gesichtet ist", sagte ein Polizeisprecher. Sintflutartiger Regen und Sturmfluten setzten Polizeischätzungen zufolge 7.000 Häuser unter Wasser; im Westen und Süden des Landes wurden ganze Siedlungen und Äcker überflutet.

76 Tote durch "Tokage", "Ma-on" und "Meari"

Mehr als 5.000 Menschen verbrachten die Nacht in Notunterkünften. Rettungskräfte gruben die ganze Nacht hindurch in Schlamm und Trümmern nach Vermissten. Am frühen Morgen zog der Sturm nach Osten auf die offene See.

In Kyoto wurden 36 Menschen teils mit Hubschraubern vom Dach eines Busses gerettet, der in den Fluten zu versinken drohte. Auf der südlichen Insel Shikoku mussten dem Radiosender NHK zufolge 117.000 Menschen aus Sicherheitsgründen ihre Häuser verlassen, in 52.000 Haushalten fiel der Strom aus. Über 1.000 Flüge wurden gestrichen.

"Tokage" war der achte Taifun in diesem Jahr in Japan, so viele gab es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr in einer Saison. "Tokages" Vorgänger "Ma-on" und "Meari" kosteten insgesamt 28 Menschen das Leben.

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