Süddeutsche Zeitung

Tödlicher Energydrink:Insektengift in der Dose

Ein Pestizid in seiner Energydrink-Dose hat einen 35-jährigen Mann auf seinem Hof in Heek bei Münster getötet. Ob es Mord war, ist dennoch unklar.

Die verantwortliche Substanz ist gefunden, nicht aber Täter. In Heek ist ein Mann gestorben, weil seinem Getränk Insektengift beigemischt war. Noch sei aber unklar, ob er ermordet worden sei oder sich selbst umgebracht habe, erklärte Oberstaatsanwalt Wolfgang Schweer.

Dem Mann war am Mittwoch nach einem Schluck aus der Dose sofort übel worden, er verstarb noch auf dem Weg zum Krankenhaus. Bei dem in der Dose sichergestellten Gift handelt es sich den Angaben zufolge um Parathion, das früher in E 605 und heutzutage noch in dessen Nachfolgeprodukten enthalten ist und das vor allem als Pflanzenschutzmittel eingesetzt wird.

"Wir ermitteln zur Zeit schwerpunktmäßig in zwei Richtungen," sagte der Leiter der Mordkommission, Herbert Mengelkamp. Laut Schweer besteht die Möglichkeit, dass eine bislang unbekannte Person das Gift in die Dose eingefüllt hat. Es sei aber auch nicht auszuschließen, dass der 35-Jährige das Gift selbst in Selbstmordabsicht eingefüllt habe, erklärte der Oberstaatsanwalt. Um Klarheit zu gewinnen, seien nun weitere gerichtsmedizinische Untersuchungen nötig.

Ein Arbeiter, der sich ebenfalls auf dem Hof befand, hatte sich mit dem 35-Jährigen am Mittwoch auf den Weg ins Krankenhaus gemacht. Nach einigen Metern musste er jedoch stoppen, weil sich der Gesundheitszustand des Mannes rapide verschlechterte. Auch ein herbeigerufener Notarzt konnte dem 35-Jährigen nicht mehr helfen. Insgesamt wurden sechs Personen, die Erste Hilfe geleistet hatten, zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht.

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AP/dpa/grc
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