Süddeutsche Zeitung

Zwischenfall im kanadischen Montreal:Mann schießt während Rede von Politikerin um sich

Die Besucher der Metropolis Konzerthalle feiern den Wahlsieg der Parti Québécois, als plötzlich Schüsse fallen. Im kanadischen Montreal hat ein Unbekannter bei einer politischen Veranstaltung eine Person erschossen und eine weitere schwer verletzt. Hinweise auf das Motiv des Attentäters geben Videoaufzeichnungen.

Im kanadischen Montreal hat ein Mann bei einer politischen Veranstaltung auf die Anwesenden geschossen. Dabei kam ein Mensch ums Leben, der Zustand einer weiteren Person ist Berichten kanadischer Medien zufolge kritisch.

Die tödlichen Schüssen fielen kurz vor Mitternacht Ortszeit während der Siegesrede der Politikerin Pauline Marois, die mit ihrer Parti Québécois kurz zuvor die Parlamentswahlen in der Provinz Québec gewonnen hatte. Laut Kameraaufzeichnungen rief der Attentäter: "Die Englischsprachigen werden wach." Die Provinz an der Ostküste des Landes hat den größten frankophonen Bevölkerungsanteil.

Marois, die mit ihrer Partei bislang in der Opposition war, blieb unverletzt. Mitarbeiter brachten die 63-Jährige von der Bühne, als die Schüsse fielen. Kurz darauf kehrte sie jedoch zurück und forderte ihre Unterstützer auf, die Metropolis Konzerthalle ruhig zu verlassen. Die Politikerin sprach von einem "bedauernswerten kleinen Zwischenfall".

Der Attentäter, laut CBC ein Mann "in den Fünfzigern", konnte festgenommen werden. Sein Motiv ist noch unklar. "Wir wissen nicht, was hinter diesem Ereignis steckt", sagte ein Sprecher der Polizei. "Unsere Ermittler werden ihn heute Nacht befragen."

Der Zwischenfall weckt Erinnerungen an das Attentat von Tuscon: Am 8. Januar 2011 hatte ein Mann während einer öffentlichen Bürgerbefragungsstunde Schüsse auf die damalige US-Kongressabgeordneten Gabrielle Giffords und andere Besucher abgegeben. Die Politikerin wurde schwer verletzt, sechs Menschen starben.

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Süddeutsche.de/AFP/jobr/woja
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