Süddeutsche Zeitung

Todesstrafe in den USA:Hinrichtung mit Tierbetäubungsmittel

In den USA ist erneut ein Todeskandidat mit Tierbetäubungsmittel hingerichtet worden - offenbar gibt es Lieferschwierigkeiten mit dem bisher verwendeten Medikament. Zudem litt der Mann an Altersdemenz - und wußte nicht mehr, warum er sterben sollte.

Im US-Bundesstaat Ohio ist zum dritten Mal ein zum Tode verurteilter Häftling mit einem Tierbetäubungsmittel hingerichtet worden. Dem 63-jährigen Daniel Bedford sei am Dienstag eine tödliche Dosis Pentobarbital gespritzt worden, teilten die Justizbehörden mit.

Bedford war wegen eines 1984 verübten Doppelmordes zum Tode verurteilt worden. Seine Verteidiger kämpften bis zuletzt gegen seine Hinrichtung. Sie argumentierten, dass ihr Mandant an Altersdemenz leide und nicht verstehen könne, warum er hingerichtet werde. Kurz vor der Vollstreckung des Urteils lehnte der Oberste Gerichtshof der USA einen letzten Einspruch gegen die Hinrichtung ab.

Außer Ohio setzen auch die US-Bundesstaaten South Carolina, Oklahoma und Texas Tierbetäubungsmittel bei Hinrichtungen ein. Grund sind Lieferschwierigkeiten bei dem bisher verwendeten Medikament Thiopental. Die Hinrichtung von Bedford war die 16. in diesem Jahr in den USA und die vierte in Ohio.

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