Tod von Hugo Chávez:Hollywood trauert um einen Freund

Diego Maradona, Naomi Campbell, Sean Penn und Michael Moore: Venezuelas Staatschef Hugo Chávez umgab sich gerne und häufig mit den Schönen und Berühmten dieser Welt. Und so trauert auch Hollywood um den Staatsmann.

Macht macht ja bekanntlich sexy - und einsam, wie eine andere Binse besagt. Für viele Staatschefs - Demokraten wie Autokraten - scheint das so aber nicht zu gelten. Sie ziehen Prominente an wie sonst nur Gratis-Events in Hollywood. Mag bei manchem der Reichtum, der mit der Macht auch häufig einhergeht, eine Rolle spielen, ist die Allianz mit prominenten Staatsmenschen für andere Prominente ein willkommener Anlass, um zu demonstrieren, dass sie mehr können als nur hübsch auszusehen oder gut schauzuspielen.

Scarlett Johansson macht Wahlkampf für Obama, Gérard Depardieu sitzt mit Ramsam Kadyrow zu Tisch - und Sean Penn trauert um seinen Freund Hugo Chávez. Dem Hollywood Reporter sagte der Schauspieler :

"Today the people of the United States lost a friend it never knew it had. And poor people around the world lost a champion. I lost a friend I was blessed to have. My thoughts are with the family of President Chavez and the people of Venezuela."

Penn hatte im vergangenen Sommer Chávez im Wahlkampf unterstützt und ihn als lupenreinen Demokraten verteidigt. Schon 2010 zitierte der britische Guardian den 52-Jährigen mit der Forderung, kritische Journalisten strafrechtlich zu verfolgen:

"Every day, this elected leader is called a dictator here, and we just accept it, and accept it. And this is mainstream media. There should be a bar by which one goes to prison for these kinds of lies."

Penn, der sich wegen seiner Freundschaft zu Chávez ordentliche Schelte einfing - die in Caracas aufgewachsene Schauspielerin María Conchita Alonso nannte ihn dafür ein "kommunistisches Arschloch" -, ist nicht der Einzige, der in Hollywood öffentlich um den venezolanischen Präsidenten weint.

Der Regisseur Oliver Stone, der Chávez für seine Dokumentation "South of the Border" besucht und interviewt hatte, verlieh der Trauer um seinen Freund - "einen großen Helden", der von "den etablierten Klassen gehasst" wurde - bei Twitter Ausdruck:

Der Dokumentarfilmer Michael Moore nutzte den Kurznachrichtendienst, um für "Ausgleich" in der Medienberichterstattung zu sorgen, wie er schrieb. Er postete Fotos seines Treffens mit Chávez bei den Filmfestspielen von Venedig 2009 - versehen mit einer Anekdote:

Neben Moore, Stone und Penn empfing der umstrittene Präsident noch andere Berühmtheiten in Caracas. So traf Supermodel Naomi Campbell den Politiker für ein Interview des britischen Magazins GQ, Kevin Spacey führte mit ihm einst ein vertrauliches Gespräch. "Banana-Boat"-Sänger Harry Belafonte hatte ihm schon 2006 mitgeteilt, dass die Mehrheit der US-Amerikaner in Wahrheit Genossen im Geiste seien:

"No matter what the greatest tyrant in the world, the greatest terrorist in the world, George W. Bush says, we're here to tell you: Not hundreds, not thousands, but millions of the American people ... support your revolution."

Und selbst von allerhöchster Stelle erfuhr Chávez Unterstützung - in Form der Hand Gottes. Die argentinische Fußball-Legende Diego Maradona und den venezolanischen Staatschef verband ebenfalls eine enge Freundschaft.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: