Süddeutsche Zeitung

Tod von Freddie Gray:Ein Jahr nach Unruhen in Baltimore: Polizist freigesprochen

Der Tod des Afroamerikaners Freddie Gray in Polizeigewahrsam hatte vor etwa einem Jahr zu teils schweren Ausschreitungen geführt.

Etwa ein Jahr ist es her, dass der Afroamerikaner Freddie Gray in Polizeigewahrsam ums Leben kam. Nach seiner Festnahme fiel der 25-Jährige zuerst ins Koma, eine Woche später starb er. Ärzten zufolge hatte er zuvor schwere Rückenverletzungen erlitten. Sein Tod im April vergangenen Jahres hatte in der US-amerikanischen Stadt Baltimore schwere Unruhen ausgelöst: Die überwiegend afroamerikanische Bevölkerung protestierte teils gewaltsam und warf den Polizisten bewusste Gewaltanwendung gegen Schwarze vor.

Vor Gericht wurde nun einer der Polizisten freigesprochen, in dessen Gewahrsam sich Freddie Gray vor seinem Tod befunden hatte: Der 30-jährige Edward Nero war wegen Körperverletzung, grob fahrlässiger Gefährdung und Amtsvergehen angeklagt worden. Ein Schuldspruch hätte für ihn eine mehrjährige Haftstrafe bedeuten können.

Die Staatsanwaltschaft hielt Nero für schuldig, weil er Gray ohne Grund gesetzeswidrig festgenommen und den jungen Mann im Polizeitransporter nicht angeschnallt habe. Gray habe infolgedessen schwere Verletzungen an der Wirbelsäule erlitten. Seine Verteidigung führte dagegen an, dass der 30-Jährige nicht direkt an der Festnahme beteiligt gewesen sei und das Festschnallen in der Verantwortung des Fahrers des Polizeitransporters gelegen habe. Auch dieser wird sich neben vier weiteren Polizisten im Fall Freddie Gray noch vor Gericht verantworten müssen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3004613
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/AFP/AP/est
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.