Süddeutsche Zeitung

Tierischer Besuch:Wal vor Kieler Landtag

"Er hat kräftig geblasen", sagte eine Sprecherin der Wasserschutzpolizei, vor deren Revierwache er eine halbe Stunde später auftauchte. Der 15 Meter lange Finnwal schwimmt seit Tagen durch die Kieler Förde.

Der Wal ist die Attraktion in der Landeshauptstadt. Hunderte von Schaulustigen stehen ausgestattet mit Ferngläsern und Videokameras am Hafenrand, um nach dem Wal Ausschau zu halten.

Bei dem Wal handelt es sich nach Einschätzung der Umweltorganisation Greenpeace um ein Jungtier. Es ist offenbar über das sogenannte Kattegat, wie die Ostsee zwischen Dänemark, Norwegen und Schweden genannt wird, nach Kiel gekommen.

"Der Wal ist etwa drei bis vier Jahre alt und augenscheinlich gut genährt", sagte der Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack in einem Gespräch mit der dpa. Er gehe "mit hoher Wahrscheinlichkeit" davon aus, dass es sich um den Wal handelt, der schon vor etwa zwei Wochen in der Flensburger Förde gesichtet worden war.

Der Wal ernähre sich in der Förde wahrscheinlich von kleinen Fischen, Kieler Sprotten genannt. Etwa zwei Prozent seines Körpergewichtes müsse das Tier täglich an Nahrung aufnehmen. "Bei seinem Gewicht von rund 20 Tonnen braucht er jeden Tag fast eine halbe Tonne", so Maack.

Fänden die Tiere nichts mehr zu fressen, zögen sie weiter. "Aus der Förde muss der Wal alleine herausfinden", sagte Maack, "helfen kann ihm dabei niemand".

(sueddeutsche.de/AP/dpa)

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