Kolumne "Bester Dinge":Haarschaf daneben

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(Foto: action press)

Warum eine Herde Walliser Schwarznasenschafe plötzlich mit pinkem Kopf herumläuft.

Von Mareen Linnartz

Nichts ist für die Ewigkeit, ganz besonders gilt das für Haare. Monat für Monat wachsen sie um etwa einen Zentimeter. Das macht sie zum perfekten Experimentierfeld für, wie Friseure es gerne nennen: eine "Typveränderung". Manchmal geht die gründlich daneben, das weiß jeder, der schon einmal mit riesigen Mengen Anti-Schuppen-Shampoo versucht hat, einen Henna-Haare-Unfall wieder in Ordnung zu bringen. Grässlich kirschrot leuchtete einmal das eigene Haupthaar, nur mühsam löste sich mit jedem Waschgang etwas von der Pflanzenfarbe, deren schlammige Konsistenz man ja gerade erst liebevoll Strähne für Strähne aufgetragen hatte.

Der tröstliche Gedanke bei all diesen Malheurs: Selbst wilde asymmetrische Schnitte oder auberginenfarbene Schattierungen gehören unweigerlich irgendwann der Vergangenheit an. Mit diesem Wissen lässt sich dann auch der Kommentar eines Ehemannes besser verkraften, der nach einem Dauerwellen-Versuch zu einer Freundin sagte: "Du siehst aus wie ein Schaf."

Womit wir bei einer Herde Walliser Schwarznasenschafe wären, die bis vor Kurzem unbehelligt im nordenglischen Barnsley vor sich hingraste. Recht hübsche Tiere: Schwarze Schnauze, schwarze Flecken auf den Beinen, ansonsten strahlend weißes Fell. Inzwischen verzaubern die Tiere des Farmers Richard Nicolson auch noch mit einem leuchtend pinken Schopf, was der Tatsache geschuldet ist, dass sie ihre Schafsköpfe an einem frisch gestrichenen Futtertrog gerieben haben. Nicolson verlässt sich nun laut englischen Medien nicht nur auf alte Coiffeur-Weisheiten ("Das wächst sich wieder raus"), sondern hat eine eigene Bauernregel aufgestellt: Noch ein Regen, dann wäscht sich das wieder raus.

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