Tiere:Falken fliegen Economyclass

Um seine 80 Falken in einem Flugzeug mitzunehmen, soll ein saudischer Prinz für jeden seiner Vögel ein eigenes Flugticket gekauft haben. Falken-Tourismus ist wohl gar nicht so selten.

Glosse von Friederike Zoe Grasshoff

Dass der Weg das Ziel ist, mag ja auf Liebes- und Jobdinge zutreffen, auf die Flugreise trifft es nicht zu. Lässt jemand beiläufig fallen, dass er noch packen muss, weil er morgen nach London fliegt, klingt das zwar wie Hummer, schmeckt aber wie Hering.

Klassischer Ablauf: Hat man es einmal an den Münchner Flughafen geschafft und wähnt sich kilometermäßig bereits in Stuttgart, hat man dann 4,20 Euro in ein Croissant investiert und steht endlich in der letzten aller Warteschlangen, dem Gang des Flugzeugs, folgt gemeinhin der Sitznachbarschaftsstreit; Lehne zu weit hinten, Arm zu weit drüben, ach ja, immer diese Menschen, die einen daran erinnern, dass man selbst auch so ein Mensch ist.

Wie groß muss da die Freude bei jenen Passagieren gewesen sein, die kürzlich in einen Flieger stiegen und kaum Menschen, sondern fast nur Tiere in der mittleren Sitzreihe erblickten. Einem Foto zufolge, das auf dem Portal Reddit und auf Twitter auftauchte und nun durchs Internet flackert, saßen da 80 Falken auf den Ausziehtischen, friedlich und mit Sichtschutz, laut Fotograf wohl Mitreisende eines saudischen Prinzen, der für jedes seiner Statussymbole ein Ticket gekauft haben soll.

Falken-Tourismus ist wohl gar nicht so ungewöhnlich: Qatar Airways etwa erlaubt die Mitnahme von sechs Falken in der Economyclass. Wäre es angesichts der Flughafen-Szenen dieser Trump-Tage nicht so zynisch: Neben so einem kompakten wie schweigsamen Falken zu sitzen, das wäre mal was.

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