Apolda (dpa) - Ein technischer Defekt hat nach aktueller Einschätzung der Polizei zu dem Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in Apolda mit einem Todesopfer geführt. Die Ermittler fanden nach Abschluss ihrer Untersuchungen am Brandort östlich von Erfurt weiter keine Hinweise auf eine vorsätzliche Tat oder Fremdverschulden, wie ein Polizeisprecher sagte. Allerdings müsse noch das abschließende Gutachten des Brandsachverständigen des Landeskriminalamtes abgewartet werden.
Die Identität des Todesopfers konnte derweil auch nach der Obduktion noch nicht abschließend geklärt werden. Zwar deutet vieles darauf hin, dass es sich dabei um den seit dem Feuer vermissten neun Jahre alten Jungen aus der Ukraine handelt. Allerdings müsse noch DNA abgeglichen werden, sagte der Polizeisprecher.
Das Feuer brach laut Polizei am frühen Sonntagmorgen im Wohnbereich der Unterkunft aus. Rund 250 Menschen mussten das Gebäude verlassen, mindestens elf Menschen wurden verletzt. Nach Abschluss der Ermittlungen am Brandort gab die Polizei das Unterkunftsgelände wieder frei.
„Es ist geplant, dass die derzeit dezentral in Hermsdorf notuntergebrachten Bewohner so schnell wie verantwortbar wieder nach Apolda gebracht werden“, sagte die Landrätin des Weimarer Lands, Christiane Schmidt-Rose (CDU). Für die Betroffenen, die in dem nach dem Brand nun unbewohnbaren Teil der Gemeinschaftsunterkunft lebten, sucht der Landkreis zusammen mit der Stadt Apolda aktuell Unterkunftsmöglichkeiten. Eine Sprecherin des Landratsamts hatte zuvor erklärt, dass die Kapazitäten für die Unterbringung von Geflüchteten im Landkreis eigentlich bereits ausgeschöpft seien.
Zudem hat der Landkreis inzwischen ein Spendenkonto für die vom Brand Betroffenen eingerichtet. Es habe zuvor Anfragen von Bürgern gegeben, die gerne etwas für die Betroffenen tun wollten, sagte die Sprecherin des Landratsamts. Spendengelder sollen dann allen Bewohnerinnen und Bewohnern der betroffenen Gemeinschaftsunterkunft zu Gute kommen.
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